Einträge aus der Kategorie „Offizielle Onkelz Alben und Singles“

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    2001, Rule23, 3CD


    Die 3 CDs „gestern“, „heute“ und „morgen“ haben mit ihren 47 Tracks fast dreieinhalb Stunden Spielzeit, wobei sich auf „gestern“ die Klassiker finden, auf „heute“ die Bandfavoriten (hauptsächlich ruhigere Sachen), und auf „morgen“ vorwiegend alte Songs.


    Davon einige allerdings in neuem Gewand: Die beiden Onkelz-Balladen schlechthin, „Ich bin in dir“ und „Wieder mal ’nen Tag verschenkt“ wurden in schnelleren, rockigeren Versionen aufgenommen während „Ein Mensch wie du und ich“, „Das Tier in mir“ und „Heut Nacht“ im Originaltempo nochmals aufgenommen wurden, was sich jetzt natürlich zumindest mit einem deutlich besseren Sound bemerkbar macht.


    Das klingt zwar alles geil, doch damit hat sich’s dann aber auch schon mit den Neuheiten – hier wurde mehr versprochen, unveröffentlichte Livetracks etwa. Neben der Live-in-Berlin-2000-Version von „Erinnerungen“ (das der Fan aber auch schon x-mal live in seiner Plattensammlung hat) gibt es lediglich noch ein paar Raritätchen a la „Benutz mich„, „Lügenmarsch“ oder „11/97„.


    Bleiben die drei CDs also im Großen und Ganzen „nur“ sehr tolle Zusammenstellungen statt Lieferanten für neues Material. Dafür gibt es aber immerhin zu jedem Lied nicht nur den Text sondern auch einen kurzen Kommentar der Onkelz in den Booklets, die übrigens sehr hochwertig aufgemacht sind.


    Das passt dann auch zu dem edlen, ganz einfach nur schwarzen Papp-Schuber mit „20 Jahre Onkelz“-Emblem, mit dem die drei CDs zusammengefasst sind.


    Schon gewusst?

    Das bei späteren Auflagen aufgedruckte „20 Jahre Onkelz“-Emblem auf der Box ist bei der Erstauflage aufgesetzt – und zwar nur selten korrekt. Meistens hängt es schief und nicht ganz mittig. Für die sechs Rock-o-Rama-Tracks haben die Onkelz die dafür eigentlich fälligen Lizenz-Gebühren nicht gezahlt – schließlich bekommen sie von ROR auch kein Geld.

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    Ein böses ..2000

    2000, Rule23, MC / Picture-LP / CD


    Sofort erkennt man hier, dass fast alle Lieder dieses Albums völlig neu und ziemlich Onkelz-untypisch klingen – abgedrehte Musikparts, Computerintros (wie bei „Dunkler Ort“), melodische Chorgesänge, ganz und gar nicht nach Onkelz klingende Vocals, usw. Und da dann auch noch die Digipak-Verpackung nicht wie ein Onkelz-Album aussieht ist klar: Es hat sich einiges geändert!


    Doch dann der Blick auf die Texte: Es ist doch noch einiges so, wie es sich gehört: Der Pathos, die Verbundenheit mit den Fans, die Abneigung gegen allerhand Scheiße, die Lebenserfahrung – alles, was die Onkelz ausmacht, ist nach wie vor ungeschminkt da. Und so ist „Ein böses Märchen“ doch wieder ein echtes Onkelz-Album.


    Musikalisch deutlich weiterentwickelt und viel melodischer als zuvor – diesmal wurde auch weit mehr Arbeit in das gesamte Erarbeiten des Albums gesteckt als bei den Onkelz üblich. Die zwei Jahre Zeit wurden sehr gut genutzt, die Texte wie auch die Kompositionen wurden diesmal viel länger ausgearbeitet und ausgefeilt.


    Nie zuvor waren die Texte so durchdacht und so poetisch, nie zuvor war die Musik so melodisch und vielseitig, so experimentell und dennoch klar von den Onkelz. Das Album bietet viele starke Lieder, einige nicht so tolle, aber keine wahren Nieten – und auch kaum Top-Onkelz-Songs.


    Schon gewusst?

    „Ein böses Märchen“ war Deutschlands erfolgreichstes Album des Frühlings 2000, den Platinstatus erreichte es schon nach zwei Tagen – und hätte ihn (etwas später) auch erreicht, ohne dass kurz zuvor die Anforderung dafür auf 300.000 verkaufte Platten herabgesetzt worden wäre.


    Aufgenommen wurde das Album nicht in den Drop Zone Studios der Onkelz, sondern in Irland, und die Onkelz wären bei den Aufnahmen beinahe in das Casting zu einem neuen Andrew Lloyd Webber-Musical im selben Studio geraten. Die Erstauflage der CD hat eine schwarze Unterseite.

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    2000, Rule23, MCD

    Diese Single ist echt genial gemacht! Nicht nur die Aufmachung der Verpackung und der CD selbst, sondern vor allem der rundherum großartig gestaltete Multimedia-Track (bestehend aus dem Videoclip zu „Dunkler Ort“, einigen Fotos und vier angespielten Tracks des Albums) können überzeugen, speziell natürlich das Musikvideo zu „Dunkler Ort“ (das erste Onkelz-Musikvideo, sieht man ein paar nie richtig veröffentlichten Versuchen und den Live-Videos ab), toll gemacht im H.R. Giger-Stil.


    Die beiden Tracks „Dunkler Ort“ und „Schutzgeist der Scheiße“ kommen vom „Ein böses Märchen…“-Album, während „Das Signum des Verrats“ eine Neuaufnahme des Klassikers vom „Böse Menschen – böse Lieder“-Album ist.


    Einziger Kritikpunkt ist, dass man die Kostproben der weiteren Lieder ohne Computer nicht zu hören bekommt, und dass man umgekehrt „Schutzgeist der Scheiße“ und „Das Signum des Verrats“ nicht mit dem Programm anhören kann.


    Schon gewusst?

    Die Erstauflage der CD hat eine schwarze Unterseite, spätere Auflagen normale silberne. Das CD-Cover stammt erstmals von den „Gestalten“, die zuvor auch schon mit dem Layout der Onkelz-Bio beauftragt waren

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    1998, Virgin, MC / Picture-LP / CD

    Diese Scheibe ist eine der seltenen Produktionen, die nicht wenigen Onkelz-Fans überhaupt nicht gefallen. Das liegt diesmal an den erstmals eingesetzten Computer- und Synthesizer-Effekten, am sehr experimentellen Sound und an den teilweise echt langatmigen Liedern und Texten.


    Dabei ist auch dieses Album ein Album, das wunderbar viele Qualitäten hat, sei es die tolle Aufmachung oder die vielen starken Songs wie „Viva los tioz“, „Terpentin“, „Das Geheimnis meiner Kraft“, „Ohne mich“ (dessen Text die viel gelobte Direktheit der Onkelz stark wie selten zuvor rüberbringt) oder die beiden „Matapalo“-Instrumentals.


    Obwohl die Lieder hier durchschnittlich eher langsam sind, ist auch dieses Album (ganz ähnlich wie „E.I.N.S.“) sehr hart ausgefallen. Aber es gibt natürlich auch hier wieder ruhige Momente in Form von einigen Balladen, und sogar fröhliche – die beiden „Matapalos“.


    Der Ausdruck „Viva los tioz“ (korrekt wäre „tíos“) heißt übersetzt „Es leben die Onkelz“. Das Album kam schon mit Gold-Status in die Läden.

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    1998, Virgin, MCD


    Schon allein wegen der genialen Aufmachung von CD und Verpackung wirklich reizvoll! Als richtiger Kaufgrund kam dann das Bonustrack-Instrumental „11/97“ dazu, das im Gegensatz zu den anderen beiden Songs nicht auf „Viva los tioz“ zu finden war. Dafür kam es aber später auf’s Best-of „Gestern war heute noch morgen„, was dann die „Terpentin“-Single doch um einiges nutzloser macht.


    Schon gewusst?

    Die erste Vorab-Single der Onkelz (die beiden vorherigen waren jeweils als Auskopplungen aus den bereits veröffentlichten Alben erschienen) brachte es auf ganze sieben Airplays in Radio und TV weltweit. Auf dieser CD ist aber auch eine der genialsten Meisterleistungen aller Zeiten zu entdecken: Den Text zu dem Instrumental (!) „11/97“ hat laut Innencover Stephan geschrieben

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    Live in Dortmund 1997

    1997, Virgin, 2MC / 2CD


    Klar, die Onkelz sind (vor allem wegen ihrer Fans – „Ihr seid die Geilsten!“) eine der besten Live-Bands Deutschlands, jedes Konzert ist ein einmaliges und phänomenales Erlebnis – das kommt natürlich auch auf einem Live-Album rüber.


    Die Stimmung ist einfach phänomenal, wirklich überwältigend. Auch die Songauswahl kann überzeugen, es gibt hier wirklich extrem viele Klassiker und tolle Live-Songs, und die Sound-Qualität ist hervorragend, übertrumpft etwa auch „Live in Vienna“ locker.


    Im Gegensatz zu diesem ist „Live in Dortmund“ auch nicht gekürzt – das komplette Konzert wurde auf das Doppelalbum gepresst. Jedoch deckt sich die Playlist in weiten Teilen mit „Live in Vienna“ und „Gehasst, verdammt, vergöttert„.


    Schon gewusst?

    Das Album ist das erste, das ausdrücklich den Onkelz-Fans gewidmet ist, und das einzige, dessen Booklet als Mini-Poster verwendet werden kann. Die Onkelz wurden von Bellaphon erfolgreich auf Schadensersatz verklagt, weil auf „Live in Dortmund“ illegalerweise Liveversionen von Bellaphon-Stücken zu finden waren.

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    E.I.N.S. 1996

    Es ist hier zu bemerken, dass der Großteil der Lieder auf diesem Album eigentlich ziemlich langsam ist, dennoch ist dies ein ausgesprochen hartes und brutales Album. Nicht nur musikalisch (die Musik hier ist voller Druck und Power) – das gilt auch für die Texte: Mit diesem Album legen sich die Onkelz wirklich mit allem und jedem an, seien es die Toten Hosen, die Kirche, die Presse, Mitläufer, die Gesellschaft an sich, was auch immer – hier kriegt jeder sein Fett weg, und wie!


    Wem das allein nicht reicht, der bekommt auf diesem Album auch ein paar ganz besondere Tracks, zu nennen sei das fast neunminütige Werk „Regen“ welches erstmals nur von Stephan gesungen wird und auch einen dreiminütigen Instrumentalpart beinhaltet, oder die „Botschaft für Paranoide“ – der Track beinhaltet, rückwärts abgespielt, eine Ansage an all diejenigen Deppen, die schon immer versteckte Botschaften in den Onkelz-Liedern suchten.


    Schon gewusst?

    Die Abkürzung E.I.N.S. hat keine Langform, sondern rein symbolische Bedeutung: Die vier Onkelz bilden eine Einheit. Bekräftigt wird das durch das Cover, das aus den Gesichtern der Onkelz zusammengesetzt ist: Auge Gonzo, Nase Pe, Ohr Kevin, Mund Stephan.


    Das Album (das erste, das in den Onkelz-eigenen Drop Zone Studios aufgenommen wurde) schaffte dank der Veröffentlichung von „Live in Dortmund“ ein Jahr nach Erscheinen noch einmal den Einstieg in die Charts: Eine Woche Platz 89.

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    Hier sind die Onkelz 1995

    1995, Virgin, MC / Picture-LP / CD


    Nachdem 1994 erstmals seit 1986 in einem Jahr kein Studio-Album der Onkelz veröffentlicht wurde, kam 1995 dieses Teil – auf dem Major-Label Virgin!


    Eine riesige Überraschung für den gesamten deutschen Musikmarkt. Die Aufmachung ist klasse, noch besser gefällt nur der Sound. Wie kein anderes Album lässt sich dieses in besonders harte und besonders ruhige Stücke aufteilen, alles ist vorhanden. Alles kommt super-professionell rüber, ohne seine Dreckigkeit und Rotzigkeit zu verlieren, und viele der Lieder mutierten schnell zu Klassikern.


    Mit den Songs auf diesem Album werden sehr viele Probleme angesprochen, so ist z.B. die Ballade „H“ sicher einer der besten und eindrucksvollsten Anti-Drogen-Songs der Welt und mit „Viel zu jung“ erweitern die Onkelz ihr Triebtäter-Standard-Thema auch auf den inner-familiären Missbrauch von Kindern. Das Album stellt auf jeden Fall einen Höhepunkt dar.



    Schon gewusst?

    Das ist das erste Album aus der Schmiede des „Onkelz Productions“-Labels, dem Vorgänger von Regel23, auch wenn damals Virgin noch Lizenz- und nicht wie bei Regel23 nur Vertriebspartner war. Die Kinder auf dem Cover wurden von den Onkelz persönlich gecastet. Von der Picture-LP gibt es eine interessante Fehlpressung, auf der „Onklez“ statt „Onkelz“ steht.

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    1995, Virgin

    „Finde die Wahrheit“ stammt vom „Hier sind die Onkelz„-Album, die beiden Titel „Benutz mich“ und „Weiß“ sind Bonustracks, die lange Zeit auf keinem Album zu finden waren (von einigen „Raritätenbootlegs“ einmal abgesehen). Zumindest „Benutz mich“ wurde 2001 dann doch veröffentlicht, und zwar gleich mehrfach.


    Wirklich exklusiv ist also nur noch „Weiß“ – das macht dann auch den früher mit immerhin zwei unveröffentlichten Tracks ziemlich hohen Nutzwert eigentlich zunichte.


    Schon gewusst?

    Auf dem CD-Label ist ein handschriftlicher Auszug aus dem „Finde die Wahrheit“-Text zu lesen. Ein Schriftvergleich lässt aber vermuten, dass wohl nicht Stephans Originalmanuskript zu sehen ist. Immerhin, das Cover ist ein Originalausschnitt vom „Hier sind die Onkelz„-Titelfoto.

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    Gehasst, verdammt, vergöttert 1994


    1994, Bellaphon, 2MC / 2LP / 2CD

    2005, Rule23, 2CD


    Dieses Best-of-Album bietet einen guten Überblick über die Bandgeschichte, wenn auch vor allem über die (damals) jüngere, denn der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Bellaphon-Zeit.


    Es sind Stücke aller Art und in verschiedenen Geschwindigkeitsbereichen vorhanden. Zwei der Lieder wurden für dieses Album nochmal neu aufgenommen, einige andere neu abgemischt und ein Titel („Die Böhsen Onkelz geben sich die Ehre“) war bisher sogar noch unveröffentlicht, außerdem gibt’s die Studio-Erstveröffentlichung von „Ich lieb mich“.


    Die vier Tracks auf der Bonus-CD wurden völlig neu abgemischt und klingen jetzt komplett anders, ultra-experimentell. Ein lobenswerter Versuch, Abwechslung zu schaffen, aber musikalisch ist keiner der neuen Tracks so wertvoll wie sein Original. Trotzdem eine interessante Idee.


    Im Jahre 2001 hat dieses Best-of durch die 3-CD-Box „gestern war heute noch morgen“ ernsthafte Konkurrenz erhalten, doch im Vergleich hat „Gehasst, verdammt, vergöttert“ mehr neues zu bieten. Trotzdem bietet „gestern war heute noch morgen“ insgesamt viel mehr Material, und das von 1985 bis 2000 fair verteilt.


    Schon gewusst?

    Das Stereogramm auf dem Cover zeigt, vorausgesetzt man schielt genau richtig, natürlich den Onkelz-Schriftzug. Und verantwortlich für jenes Cover war erstmals Christoph Schnee, bekannt als Sänger der Frankfurter Punk-Band „Middle Class Fantasies“ – ihrerzeit Vorbilder der Onkelz. Diese selbst sehen „Gehasst, verdammt, vergöttert“ übrigens nicht als 100% offizielles Best-of, eher als ein aufgezwungenes.


    Den Fans ist das offenbar egal, denn nach Angaben der Onkelz ist es bis heute deren bestverkauftes Album (und das erste, das mit Platin ausgezeichnet wurde – mindestens diese Angabe ist aber wohl ein Irrtum)

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