Distanzierungen 1990

  • 1990

    Onkelz: Wir waren jung und stolz / Wir hatten nichts zu verlieren / Die ersten Tattoos / Das erste Mal Rasieren / Wir waren wilde Jungs / Wir hatten viel zu Lernen / Oft fiel man auf die Schnauze / Bei dem Griff zu den Sternen / […] / Mit dem Teufel im Leib / Mit dem Kopf durch die Wand / Mit schmutzigen Liedern / Verderben wir das Land


    Song „Wilde Jungs“, 1990


    Frage: Wo seid ihr denn: So halb rechts, ganz rechts, halb links, mitten drin, gar nix?


    Stephan: Genau, wir sind eigentlich total unpolitisch.


    Kevin: Wir ham‘ unsre eigene Politik und die ziehn wir durch.


    Stephan: Also ich sympathisiere eher mit den Grünen als mit den Republikanern, aber ich würd‘ beide nicht wählen. Weil ich hab kein Bock irgendwie ein kleineres Übel zu wählen. Politik interessiert mich eigentlich nicht besonders. Interessiert mich schon, okay, was jetzt vielleicht im Nahen Osten passiert und so, entfernt irgendwo, aber es ist jetzt nicht so, dass es bei mir jetzt so irgendwo ’ne politische Richtung gibt.

    Ich hab meine ganz bestimmten Vorstellungen von Politik und von Staatsführung und was weiß ich und die ist aber nicht durchführbar, deswegen ist das eigentlich utopisch und deswegen halt‘ ich mich da eigentlich raus.


    Frage: Das heißt, bei Konzerten, wäre auch gar nicht angesagt, dass ihr da irgendwelche politischen Statements oder sowas von euch gebt?

    Stephan: Das einzige politische Statement, das wir abgeben bei Livekonzerten, ist wenn da Leute stehen, die meinen, sie müssten „Sieg Heil“ schreien, dass wir die des Saales verweisen, ganz einfach.


    WDR, „Scream“, 1990

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