Den Song findest du auf folgendem Album: 1993 - Schwarz
Songinfos:
Das Stück wird im Booklet des schwarzen Albums „Erkennen Sie die Melodie (Das Lied des Lebens)“ genannt. Der Untertitel findet sich nirgendwo sonst, möglicherweise um eine Verwechslung mit „Das Rätsel des Lebens“ vom selben Album zu vermeiden.
Stephan hat sich zwar für diverse Texte bei Vorlagen aus der Literatur, insbesondere auch bei Hermann Hesse, bedient, nie aber so massiv wie hier. Dieses Lied ist im Grunde ein einziges Hermann-Hesse-Zitat. In Hesses „Der Steppenwolf“ (1927) finden sich folgende relevante Stellen:
„Hallers Seelenkrankheit ist nicht die Schrulle eines einzelnen, sondern die Krankheit der Zeit selbst “.
und
„Die Herrlichkeit des Augenblicks und sein elendes Verwelken, die Unmöglichkeit, eine schöne Höhe des Gefühls anders zu bezahlen als durch die Kerkerhaft des Alltags, kurz, die ganze Aussichtslosigkeit, Verstiegenheit und brennende Verzweiflung des Menschseins“.
und
„wo da und dort hinter den Fenstern der Restaurants Jazzkapellen die Melodien meines jetzigen Lebens spielten“.
Und in seinem „Siddhartha“ (1922) liest man:
„ sie gehörten alle zusammen, Klage der Sehnsucht und Lachen des Wissenden, Schrei des Zorns und Stöhnen der Sterbenden, alles war eins. Alles zusammen war der Fluss des Geschehens, war die Musik des Lebens“.
Tatsächlich lassen sich in den beiden Büchern auch fast alle der wenigen weiteren im Text vorkommenden Ausdrücke wiederfinden, sie wurden jedoch nicht wie die genannten wortwörtlich übernommen.
Kommentare der Onkelz zu diesem Song:
Stephan: Die Lieder des Lebens, die Klagen der Sehnsucht. Alles ist mit Geräuschen verbunden, und alles formt sich irgendwie zu einem Lied. Die Fans schreiben uns immer wieder, wie viel wir ihnen mit unseren Songs und unseren Texten geben, deshalb haben wir’s in diesem Stück nochmal auf den Punkt gebracht.
Rock Hard, 1993
Hier sind die Klagen der Sehnsucht
Das Lachen der Weisheit
Die Schreie des Zorns
Die Krankheit der Zeit
Hier ist das Stöhnen des Sterbens
Die Qualen der Schmerzen
Hier ist Haß der begrenzt
Hier sind vergiftete Herzen
Das Streben nach Ruhm, die Gier nach dem Geld
Erkennen Sie die Melodie
Dieses Lied vergeßt es nie
Denn was wir euch hier geben
Sind die Lieder eurer Leben
Hier ist die Schönheit eines Augenblicks
Und sein elendes Verwelken
Die Höhe von Gefühlen
Und die Werte die nichts gelten
Hier ist die Angst vor der Wahrheit
Der Zwang sich zu belügen
Das Brennen der Verzweiflung
Und die Kunst sich zu betrügen
Die Neurosen unseres Hirns
Die Zwänge unseres Ich’s