Einträge aus der Kategorie „Offizielle Onkelz Alben und Singles“

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    Dieses Album ist stilistisch schneller und härter als die beiden Vorgängeralben. Ein konkretes Beispiel dafür ist die schnelle Version von „Stolz“ – das Lied war in der Ska-Version auch schon auf „Der nette Mann“. Bemerkenswert ist diese (Wieder-)Veröffentlichung jener Skinhead-Hymne allerdings vor allem deshalb, weil die Onkelz auf dem Vorgänger „Böse Menschen – böse Lieder“ im Gegensatz zu dessen Vorgänger „Der nette Mann“ von derartigem Material keinen Gebrauch gemacht hatten.


    In den weiteren Songs zeigt sich aber eine deutliche Entwicklung: „Mexico“, quasi der Nachfolger von „Frankreich ’84“, ist gegenüber diesem nicht nur besser Party-geeignet (was sich auf jedem Onkelz-Konzert überdeutlich zeigt), sondern ein enormes Stück weniger patriotisch – und auch die Gewalt ist verschwunden.


    „Stöckel & Strapse“ schafft es im Gegensatz zu „Mädchen“ immerhin, nicht pornographisch zu wirken, und mit „Gesetze der Straße“ blicken die Onkelz erstmals sogar distanziert auf Gewalt, zwar ohne sich gänzlich davon zu distanzieren, aber zumindest die Schattenseiten aufzeigend.

    Alles in allem deutlich reifere Texte als bisher.Für Tonqualität und Aufmachung gilt das allerdings noch nicht.


    Aus „Mexico“ wurde vor allem deswegen nur ein Mini-Album, weil die Onkelz zwar einen Drei-Alben-Vertrag mit Rock-O-Rama zu erfüllen hatten, dieser Firma jedoch aufgrund des zunehmenden Signings rechter Bands nur ungern weiteres Material liefern wollten.

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    Dieses ist das wohl am frischesten wirkende Album der Böhsen Onkelz, mit vielen Chorpassagen und lockerem Sound, und das obwohl nur noch ein einziges Ska-Stück ("7 Tage ohne Sünde") vorhanden ist. Dagegen hat das Album aber auch einige ziemlich harte Stücke zu bieten, nicht wenige der Songs wurden zu absoluten Onkelz-Klassikern.


    Die Tonqualität ist noch längst nicht mit aktuellen Alben vergleichbar, aber Musik und Texte haben im Vergleich zu "Der nette Mann" erhebliche Fortschritte gemacht. Deutlich bessere, ausgereiftere und professioneller gespielte Musik und intelligentere Texte zu Themen, die thematisch bei weitem nicht so beschränkt sind wie die des Vorgängers - und es findet sich auch kaum mehr Skinhead-Material. Und man mag es kaum glauben, die Party-Qualität dieser Scheibe hat gegenüber dem "netten Mann" trotzdem nicht abgenommen - im Gegenteil, "Böse Menschen - Böse Lieder" ist ein richtiges Party-Album!


    Das Cover des Albums stammt aus einer "Der Glöckner von Notre Dame"-Fortsetzungsserie aus der "Pilot"-Comicreihe.

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    Das Album ist ziemlich vielfältig und wirkt irgendwie frisch, vor allem wegen der häufigen Chor-Passagen. Die Stilpalette reicht von Ska („Singen und Tanzen“) über recht langsame Stücke („Deutschland“) und recht schnelle Stücke („Freitag Nacht“) zu sehr harten Stücken („Tanz auf deinem Grab“). Allerdings ist das Ganze musikalisch wie auch textlich sehr, sehr einfach gestrickt und die Themen der Songs bewegen sich größtenteils auf unterstem Niveau – Saufen und Gewalt, mehr wird eigentlich nicht geboten.



    Auch die Tonqualität kann mit heutigen Produktionen keinesfalls mithalten, ebensowenig die Aufmachung oder sonst irgendwas.

    Wem dann noch die zahlreichen Skinhead-Lieder aufstoßen, dem wird das Album garantiert nicht gefallen. Aber dennoch: Auch die simplen, fast primitiven, dafür aber „ehrlichen“ Street-Texte und die ebenfalls simple, dafür aber eingängige und auch abwechslungsreiche Musik, können gefallen – von dem enormen historischen Wert des Albums (in verschiedener Hinsicht) ganz zu schweigen.



    „Der nette Mann“ wurde 1986 indiziert, jedoch unter fadenscheinigen Argumenten, die Texte wurden von den Prüfern akustisch völlig falsch verstanden und dann auch inhaltlich völlig fehlinterpretiert.


    Den kompletten Indizierungsbericht der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften in einer kommentierten Form (mit den richtigen Texten, Erläuterungen zu den Texten und den BPjS-Interpretationen und mit Kommentaren der Band) ist [hier] nachzulesen. Kurze Zeit später folgte auch die bundesweite Beschlagnahmung des Albums – jeglicher Verkauf ist somit illegal, sogar besitzen darf man es genau genommen nicht mehr.

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    1981, I.EM.OI, EP


    Auch wenn diese Single (abgesehen vom ’81er Demotape) tatsächlich den allerersten Versuch einer Veröffentlichung der Onkelz darstellt spielt sie in der Bandgeschichte nicht wirklich eine Rolle. Denn die Aufnahmen verschlangen das komplette Kapital der Onkelz – für mehr als die beiden Probepressungen reichte das Geld dann nicht mehr, weshalb es von dieser Scheibe eben nur ganze zwei Exemplare gibt.


    Viel mehr gibt es auch gar nicht dazu zu sagen. Die Songs sind nicht gerade besonders toll (wenn auch sicher „wichtige“ historische Dokumente) und wurden ja auf diversen Wegen auch anderweitig veröffentlicht, sind also keine nur hier vertretenen und damit quasi verlorenen Stücke. Daher kursieren auch Nachpressungen der Platte – also, lass dich nicht täuschen, eines der megaseltenen Originale erwischst du definitiv nicht, und wenn du die Songs unbedingt haben musst, dann bist du mit diversen Raritäten-Bootlegs wohl doch besser bedient als mit dieser Platte.


    Das Cover hat Kevin höchstpersönlich und feinsäuberlich von Elton Johns (!) 1973er Single „Saturday Night’s Alright (For Fighting)“ abgezeichnet.


    Eine der beiden gepressten Platten befindet sich in Stephans Besitz (bzw. im Safe des B.O. Managements), während die andere verschollen ist. Hinter dem Label I.EM.OI stecken selbstverständlich die Onkelz – es trat nur für diese Veröffentlichung in Erscheinung

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