2002 - Dopamin

  • Dopamin 2002

    2002, Rule23, LP / CD


    Große Überraschungen hat das neue Album nicht zu bieten. Dafür aber zwölf grundsolide Rocksongs von denen wirklich jeder einzelne Hitqualitäten hat. Natürlich hat sich der Sound der Onkelz auch dieses Mal wieder deutlich weiterentwickelt (wir entdecken wieder einmal ein paar Elektro-Elemente, eine Klavierpassage, mehr „Hintergrundmusik“, etliche neue Variationen von Hintergrundgesang, überhaupt Gesang mit mehr Gefühl und Stimme, ein neues Reimschema, …), aber eines bleibt jederzeit klar: Das sind die Onkelz.


    Das aber mit durchweg sehr lockeren, frischen, verspielten Songs mittleren Tempos (mit nur ganz wenigen Ausnahmen, etwa den schnellen Stellen von „Nr. 1“ oder den langsamen von „Stand der Dinge“). Dabei stören die teilweise doch ziemlich tiefsinnigen Texte zu ernsten Themen diese Lockerheit nicht im Geringsten.


    Und obwohl sich alle Songs ziemlich gleich beschreiben lassen können (eben mittleres Tempo, rockig, melodisch, locker) so ist „Dopamin“ doch ein verdammt vielseitiges Album, das natürlich auch mit den Texten vollkommen überzeugen kann. Falls das (auch musikalisch) jemand nicht so empfinden sollte: Unbedingt mehrmals anhören, notfalls auch etwas genauer hinhören dabei.


    Dass „Dopamin“ auch wieder im sehr hochwertig aufgemachten Digipak daherkommt braucht wohl gar nicht weiter erwähnt werden, auch wenn sich einige am ungewohnten „böhse onkelz“-Logoschriftzug auf dem Cover stören…


    Die Vinyl-Ausgabe des Albums ist entgegen ursprünglichen Angaben (die aufgrund eines Management-internes Missverständnisses gemacht wurden) nicht limitiert.


    Schon gewusst?

    Dopamin ist ein Botenstoff des Gehirns, der z.B. beim Essen, Sex oder Drogenkonsum Euphorie auslöst (daher auch das Wort „Dope“) und Adrenalin (für Mut, …) aufbaut. Zu geringe Ausschüttung kann zu Parkinson, zu viel zu Schizophrenie führen. Den Namen Dopamin könnten die Onkelz vom gleichnamigen 2001er Instrumental der Band Oomph! haben. Zum Album: Das wurde diesmal auf Ibiza aufgenommen und in den legendären Londoner Abbey Road Studios abgemischt. Das hat wohl genützt: „Dopamin“ hat sich ein halbes Jahr in den Top 100 gehalten.

    01. Die Firma

    02. Narben

    03. Macht für den, der sie nicht will

    04. Mutier mit mir

    05. Keine Amnestie für MTV

    06. Wie kann das sein

    07. Nr.1

    08. Stand der Dinge

    09. Ich weiß wo du wohnst

    10. Keine Zeit

    11. Jetzt oder nie

    12. Nur wenn ich besoffen bin

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Kommentare 1

  • In der Retro bin ich immer noch verwirrt, warum es zu diesem Album seinerzeit soviel Kritik gab. Heute verstehe ich es noch weniger, da folgt doch ein Klassiker nach dem anderen....