Den Song findest du auf folgendem Album: 1993 - Schwarz
Songinfos:
Ziemlich eindeutig ist das wohl metallischste Stück der Onkelz durch Hermann Hesses Buch über den "Steppenwolf" (1927), einen Selbstmörder, inspiriert. Nicht allein von der Thematik - auch einige Begriffe (wie der von "meiner Hölle") und weite Teile des Textes sind Zitate daraus:
"[...] gegangen mit dem Willen, die Hölle zu durchqueren, dem Chaos die Stirn zu bieten, das Böse bis zu Ende zu erleiden."
und
"Der Tag war vergangen, wie eben die Tage so vergehen; ich hatte ihn herumgebracht, hatte ihn sanft umgebracht [...]"
und
"Todmüde saß ich zuweilen auf einer Bank, auf einem Brunnenrand, auf einem Prellstein, hörte mein Herz klopfen, wischte mir den Schweiß von der Stirn, lief wieder weiter, voll tödlicher Angst, voll flackernder Sehnsucht nach Leben."
Aber nicht allein Hesse diente als Quelle, sondern auch der viel zitierte Stanislaw Jerzy Lec, der in "Unfrisierte Gedanken" ("Mysli Nieuczesane", 1957) schreibt: "Schade, dass man ins Paradies mit einem Leichenwagen fährt"
Kommentare der Onkelz zu diesem Song:
Stephan: Anstatt das Gute in uns zu entdecken, schaffen wir uns immer neue Feindbilder und Aggressionen. Die Hölle, in die wir uns selbst hineinkatapultieren, kann beispielsweise durch Drogen entstehen.
Rock Hard, 1993
Pe: Den Song finde ich cool. Den haben wir noch nie live gespielt.
Rock Hard, 2005
Der Tag ist vergangen
Wie Tage vergehe'n
Du hast ihn getötet
Hast ihn nicht mal gesehe'n
Klopfendes Herz
Den Schweiß auf der Stirn
Voll tödlicher Angst
Voll Zweifel im Hirn
Voll flackernder Sehnsucht
Nach diesem Leben
Doch Du tötest Dich selbst
Du kannst Dir nichts geben
So geht's Dir
Bis Du begreifst
Daß nur Du selbst und sonst niemand
Kein Gott, kein Dämon
Deine Hölle erschafft
Doch dann bist Du frei, dann kannst Du seh'n
Dann kannst Du Dich und Dein Leben versteh'n
Du mußt die Hölle durchquer'n
Das Böse ertragen
Du fährst ins Paradies
In einem Leichenwagen