Kommentare der Onkelz zu diesem Song:
Standard-Ansage: Das Stück widmen wir dem Papst / unserem himmlischen Vater, dem Vatikan und seinen Sklaven / allen Leuten, die unfähig sind, ohne eine Krücke wie Religion durch’s Leben zu gehen.
Diverse Konzerte, diverse Jahre
Ansage Hockenheim Böhse fürs Leben 2015
Auch wenn wir alle überzeugte Atheisten sind, sind wir der Meinung das „“glauben“ durchaus seine Berechtigung hat, egal an was. Ob ich an Gott oder an mich selbst glaube oder was auch immer einem hilft schwere Zeiten zu überstehen.
Was wir aber gar nicht akzeptieren können ist dieses missionarische im Glauben, wenn jemand glaubt, die Wahrheit zu besitzen und anderen diese Wahrheit aufzudrängen, mit Gewalt, Unterdrückung oder durch Angst, dann verdienen sich diese Institutionen solche Lieder.
Stephan: Der Text von „Kirche“ ist nun mal meine subjektive Meinung zu diesem Thema und vom Gegenteil werden mich auch alle Katholiken dieser Erde nicht überzeugen können. Für mich repräsentiert die Kirche eher Machtgier, geheucheltes Mitgefühl und Geldgeilheit als Gott und Nächstenliebe. Ich rede hier nicht von Christen, die ihren Glauben wirklich leben, sondern von einem Unternehmen mit eigenem Staat.
Der Papst ist der Verwalter dieser Firma, die ideologisch längst bankrott ist. Die Kirche ist womöglich die reichste und mächtigste Organisation unter unserem Himmel, doch leider sehen Bedürftige nur einen verschwindend geringen Bruchteil davon. Nur Moslems und Christen führten Glaubenskriege. Dabei ging es nicht nur darum, andere zu missionieren, sondern um Territorien und Bodenschätze, kurz um Macht. Religion ist für mich nichts anderes als eine psychologische Heilkur. Sie antwortet auf die Urängste der Menschheit.
Gerade in ländlichen Gebieten wird die Einfältigkeit, der Aberglaube, die Schwäche der Menschen und ihre Angst vor dem Tod auf das Übelste ausgenutzt. Wer glaubt, dass die Kirche nur Gutes tut, hat sie nicht mehr alle. Es liegt mir fern, Gläubige mit diesen Zeilen oder meinem Text beleidigt zu haben, aber ich wähle in den meisten Fällen solche krassen Worte, um auch deren Gehör zu erlangen, die auf einem Ohr taub bzw. auf einem Auge blind sind. Wenn alle Kirchengläubigen beginnen, vor ihrer Haustür zu kehren, ihren Glauben zu hinterfragen, anstatt blind Götzen anzubeten, fange ich an, meine Meinung zu ändern.
B.O.S.C. Fanzine, 1997
Stephan: Das Lied geht nicht über Christen, die ihren Glauben wirklich leben, sondern es geht um eine Institution, eine Firma, die mit den Ängsten anderer Leute spielt – die „Kirche“.
Konzert Schwerin, 1998
Stephan: Das Lied ist nicht gegen eine Glaubensgemeinschaft gerichtet, sondern gegen eine Organisation, eine Verbrecherorganisation.
Konzert Kiel, 1998
Stephan: Kein Song gegen eine Glaubensgemeinschaft, sondern gegen eine Firma, die moralisch längst bankrott ist – die „Kirche“.
Konzert Dortmund, 1999
Stephan: Das Stück ist gegen eine Firma gerichtet, die moralisch längst bankrott ist und immer noch in der Dritten Welt umher zieht und das Kondom verdammt.
Konzert Frankfurt, 2000
Stephan: Um dem Lied eines vorweg zu nehmen: Das Lied richtet sich nicht gegen eine „Glaubensgemeinschaft“, sondern gegen eine Firma, die moralisch längst bankrott ist: Die „Kirche“.
Konzert Kassel, 2000
Onkelz: Die Kirche sollte ihr Geld an die Armen verteilen, statt ihr bescheuertes Mitleid. Keine Religion ist stärker als dein eigener Geist und deine Entschlossenheit. Wir glauben, dass Himmel und Hölle emotionale Zustände sind und keine wirklichen Orte, an die man geschickt wird, wenn man stirbt. Angst und Einschüchterung sind die starken Fundamente der christlichen Doktrin. Organisierte Religion ist das größte Hindernis zu Frieden und Eintracht. Religion ist eine der Hauptursachen menschlichen Elends. Sie ist nicht Opium, sondern Zyanid für das Volk.
Booklet „gestern war heute noch morgen“, 2001
Stephan: Die nächste Institution sollte lieber ihr Geld verschenken anstatt ihr beschissenes Mitleid: Die Kirche.
Konzert Frankfurt, 2001
Stephan: Das Lied ist nicht für die armen Seelen, die Religion als eine Krücke brauchen, sondern das ist ein Lied gegen eine Firma, die genau diese Situation schamlos ausnutzt.
Konzert Loreley (Freitag), 2003
Stephan: Das Lied ist nicht gegen Leute, die die Kirche oder andere Religionen als Krücke brauchen, sondern das Lied ist gegen eine Firma, eine Institution, die aus dem Glauben der Leute Geld scheffelt.
Konzert Loreley (Samstag), 2003
Stephan: Viele Leute gehen fälschlicherweise davon aus, dass wir ’n Problem mit religiösen Menschen hätten. Ich kann euch versichern: Dem ist nicht so. Es geht uns einfach nur darum, dass wir der Meinung sind, dass eine Firma, die mit den Ängsten von Leuten spielt und sich daran bereichert, und ein Bild zeichnet, das, denk ich mal, nicht mehr zeitgemäß ist, unsere Verachtung verdient hat. Und hier geht es um die Kirche.
Konzert Wacken, 2004
Stephan: Der Titel stand für uns auch so auf der Kippe [für die Setliste der Tour 2004], aber wir haben uns dann gesagt: Ey, Alter, sowas können wir gar nicht weglassen, weil das ist einfach ein Must. Vor allen Dingen auch in einer Zeit, wo ein Papst immer noch in die Dritte Welt reist und Kondome verbietet, Verhütungsmittel verbietet. Und ich halte das in den Zeiten von Aids und Überbevölkerung einfach nicht für angebracht. Und deshalb: Ein herzliches Dankeschön an den Vatikan! Fuck You!
Kevin: Das ist für den heiligen Krüppel!
Stephan: „Wer keine Angst vor’m Teufel hat braucht auch keinen Gott“ – ist eigentlich ganz einfach, oder?
Konzert Mannheim, 2004
Stephan: Freunde, solange der Papst mit seinem gepanzerten Mercedes durch die Dritte Welt fährt und Leuten verbietet, Verhütungsmittel zu nehmen, und damit Überbevölkerung und Aids den Freifahrtschein gibt, solange spielen wir dieses Lied. Für unsere fucking Idioten im Vatikan!
Konzert Hannover, 2004
Stephan: Wir wärmen grade nochmal ein paar olle Kamellen auf und kommen nochmal auf diese Setlisten-Diskussion. Weil das Lied wär‘ auch wieder eins von den Stücken, die wir eigentlich rausschmeißen müssten. Aber ich muss euch eins ganz ehrlich sagen: Solange der Papst und Abgesandte des Vatikans in der dritten Welt rumlaufen und Verhütungsmittel verbieten, Kondome verbieten, und damit Aids und der Überbevölkerung irgendwie die Grenzen aufmachen, solange denke ich, ist es wichtig, dass wir das Lied spielen.
Konzert Berlin, 2004
Stephan: Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich mit der folgenden Ansage wiederhole, aber es ist uns wichtig, dass jeder begreift, dass das Lied kein Lied gegen gläubige Menschen ist, egal welchen Gott sie anbeten. Wir sind der Meinung, das ist durchaus legitim. Das einzige, womit wir nicht konform gehen, ist, dass es eine Institution wie die Kirche gibt, mit ihrem Papen im Vatikan, der sich nicht scheut, durch die Dritte Welt zu reisen, Kondome und Verhütungsmittel zu verbieten, und damit Aids und der Überbevölkerung Tür und Tor öffnet. Ich finde das zum Kotzen, und deshalb gibt’s zwei Mittelfinger für den Vatikan.
Konzert Frankfurt, 2004
Songtext:
Du bezahlst für ihren Segen
Für die Angst vor dem Tod
Dein Geld hält sie am Leben
Gibt ihnen ihr täglich Brot
Du hängst an ihren Lippen
Und Du glaubst, daß Du sie brauchst
Dann klammer Dich an sie
Bis Du verfaulst
Ich scheiße auf die Kirche
Ihren Papst und seinen Segen
Ich brauch‘ ihn nicht als Krücke
Ich kann alleine leben
Falls Du das nicht kannst
Ja, falls Du ihn brauchst
Werde mit ihm glücklich
Doch zwing mir nicht Deinen Glauben auf
Zensur und Moralismus
Ist alles was sie bringt
Eine halbe Erlösung
Der Himmel stinkt
Und Du willst für sie sterben
In ihrem Namen
Für die Kirche
Für ein Amen
Ich pisse auf den Papst
Und seine römische Zentrale
Auf den Vatikan
Und seine Sklaven
Ich glaube nicht an eure Worte
Ich bin doch nicht bekloppt
Denn wer keine Angst vorm Teufel hat
Braucht auch keinen Gott
Ich scheiße auf die Kirche
Ihren Papst und seinen Segen
Ich brauch‘ ihn nicht als Krücke
Ich kann alleine leben
Falls Du das nicht kannst
Ja, falls Du ihn brauchst
Dann werde mit ihm glücklich
Doch zwing mir nicht Deinen Glauben auf
Ich pisse auf den Papst
Und seine römische zentrale
Auf den Vatikan
Und seine Sklaven
Ich glaube nicht an eure Worte
Ich bin doch nicht bekloppt
Denn wer keine Angst vorm Teufel hat
Braucht auch keinen Gott