• Den Song findest du auf folgenden Alben: 1996 - E.I.N.S. / 2001 - Gestern, war heute, noch morgen / 2005 - Live in Hamburg / 2015 - Symphonien und Sonaten / 2017 - Live in Dortmund II


    2001 wurde Strafbefehl gegen einen Duisburger erstattet, auf dessen Heckscheibe das leicht abgewandelte „Kirche“-Zitat „Ich pisse auf die katholische Kirche, ihren Papst und seinen Segen“ prangte. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren jedoch wegen Geringfügigkeit ein, da „Kirche“ nicht indiziert ist. Darüber regte sich wiederum der Landesvorsitzende der CDU, Jürgen Rüttgers, öffentlich auf und beschwerte sich beim Justizminister – vergeblich…


    Der „Kirche“-Text enthält seinerseits übrigens ein Zitat aus dem Umberto Eco-Roman „Der Name der Rose“ („Il nome della rosa“, 1980): „Lachen tötet die Furcht, und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben. Wer keine Furcht vor dem Teufel hat, der braucht auch keinen Gott mehr“.

    Kommentare der Onkelz zu diesem Song:


    Standard-Ansage: Das Stück widmen wir dem Papst / unserem himmlischen Vater, dem Vatikan und seinen Sklaven / allen Leuten, die unfähig sind, ohne eine Krücke wie Religion durch’s Leben zu gehen.

    Diverse Konzerte, diverse Jahre


    Ansage Hockenheim Böhse fürs Leben 2015

    Auch wenn wir alle überzeugte Atheisten sind, sind wir der Meinung das „“glauben“ durchaus seine Berechtigung hat, egal an was. Ob ich an Gott oder an mich selbst glaube oder was auch immer einem hilft schwere Zeiten zu überstehen.

    Was wir aber gar nicht akzeptieren können ist dieses missionarische im Glauben, wenn jemand glaubt, die Wahrheit zu besitzen und anderen diese Wahrheit aufzudrängen, mit Gewalt, Unterdrückung oder durch Angst, dann verdienen sich diese Institutionen solche Lieder.


    Stephan: Der Text von „Kirche“ ist nun mal meine subjektive Meinung zu diesem Thema und vom Gegenteil werden mich auch alle Katholiken dieser Erde nicht überzeugen können. Für mich repräsentiert die Kirche eher Machtgier, geheucheltes Mitgefühl und Geldgeilheit als Gott und Nächstenliebe. Ich rede hier nicht von Christen, die ihren Glauben wirklich leben, sondern von einem Unternehmen mit eigenem Staat.


    Der Papst ist der Verwalter dieser Firma, die ideologisch längst bankrott ist. Die Kirche ist womöglich die reichste und mächtigste Organisation unter unserem Himmel, doch leider sehen Bedürftige nur einen verschwindend geringen Bruchteil davon. Nur Moslems und Christen führten Glaubenskriege. Dabei ging es nicht nur darum, andere zu missionieren, sondern um Territorien und Bodenschätze, kurz um Macht. Religion ist für mich nichts anderes als eine psychologische Heilkur. Sie antwortet auf die Urängste der Menschheit.


    Gerade in ländlichen Gebieten wird die Einfältigkeit, der Aberglaube, die Schwäche der Menschen und ihre Angst vor dem Tod auf das Übelste ausgenutzt. Wer glaubt, dass die Kirche nur Gutes tut, hat sie nicht mehr alle. Es liegt mir fern, Gläubige mit diesen Zeilen oder meinem Text beleidigt zu haben, aber ich wähle in den meisten Fällen solche krassen Worte, um auch deren Gehör zu erlangen, die auf einem Ohr taub bzw. auf einem Auge blind sind. Wenn alle Kirchengläubigen beginnen, vor ihrer Haustür zu kehren, ihren Glauben zu hinterfragen, anstatt blind Götzen anzubeten, fange ich an, meine Meinung zu ändern.

    B.O.S.C. Fanzine, 1997


    Stephan: Das Lied geht nicht über Christen, die ihren Glauben wirklich leben, sondern es geht um eine Institution, eine Firma, die mit den Ängsten anderer Leute spielt – die „Kirche“.

    Konzert Schwerin, 1998


    Stephan: Das Lied ist nicht gegen eine Glaubensgemeinschaft gerichtet, sondern gegen eine Organisation, eine Verbrecherorganisation.

    Konzert Kiel, 1998


    Stephan: Kein Song gegen eine Glaubensgemeinschaft, sondern gegen eine Firma, die moralisch längst bankrott ist – die „Kirche“.

    Konzert Dortmund, 1999


    Stephan: Das Stück ist gegen eine Firma gerichtet, die moralisch längst bankrott ist und immer noch in der Dritten Welt umher zieht und das Kondom verdammt.

    Konzert Frankfurt, 2000


    Stephan: Um dem Lied eines vorweg zu nehmen: Das Lied richtet sich nicht gegen eine „Glaubensgemeinschaft“, sondern gegen eine Firma, die moralisch längst bankrott ist: Die „Kirche“.

    Konzert Kassel, 2000


    Onkelz: Die Kirche sollte ihr Geld an die Armen verteilen, statt ihr bescheuertes Mitleid. Keine Religion ist stärker als dein eigener Geist und deine Entschlossenheit. Wir glauben, dass Himmel und Hölle emotionale Zustände sind und keine wirklichen Orte, an die man geschickt wird, wenn man stirbt. Angst und Einschüchterung sind die starken Fundamente der christlichen Doktrin. Organisierte Religion ist das größte Hindernis zu Frieden und Eintracht. Religion ist eine der Hauptursachen menschlichen Elends. Sie ist nicht Opium, sondern Zyanid für das Volk.

    Booklet „gestern war heute noch morgen“, 2001


    Stephan: Die nächste Institution sollte lieber ihr Geld verschenken anstatt ihr beschissenes Mitleid: Die Kirche.

    Konzert Frankfurt, 2001


    Stephan: Das Lied ist nicht für die armen Seelen, die Religion als eine Krücke brauchen, sondern das ist ein Lied gegen eine Firma, die genau diese Situation schamlos ausnutzt.

    Konzert Loreley (Freitag), 2003


    Stephan: Das Lied ist nicht gegen Leute, die die Kirche oder andere Religionen als Krücke brauchen, sondern das Lied ist gegen eine Firma, eine Institution, die aus dem Glauben der Leute Geld scheffelt.

    Konzert Loreley (Samstag), 2003


    Stephan: Viele Leute gehen fälschlicherweise davon aus, dass wir ’n Problem mit religiösen Menschen hätten. Ich kann euch versichern: Dem ist nicht so. Es geht uns einfach nur darum, dass wir der Meinung sind, dass eine Firma, die mit den Ängsten von Leuten spielt und sich daran bereichert, und ein Bild zeichnet, das, denk ich mal, nicht mehr zeitgemäß ist, unsere Verachtung verdient hat. Und hier geht es um die Kirche.

    Konzert Wacken, 2004


    Stephan: Der Titel stand für uns auch so auf der Kippe [für die Setliste der Tour 2004], aber wir haben uns dann gesagt: Ey, Alter, sowas können wir gar nicht weglassen, weil das ist einfach ein Must. Vor allen Dingen auch in einer Zeit, wo ein Papst immer noch in die Dritte Welt reist und Kondome verbietet, Verhütungsmittel verbietet. Und ich halte das in den Zeiten von Aids und Überbevölkerung einfach nicht für angebracht. Und deshalb: Ein herzliches Dankeschön an den Vatikan! Fuck You!


    Kevin: Das ist für den heiligen Krüppel!


    Stephan: „Wer keine Angst vor’m Teufel hat braucht auch keinen Gott“ – ist eigentlich ganz einfach, oder?

    Konzert Mannheim, 2004


    Stephan: Freunde, solange der Papst mit seinem gepanzerten Mercedes durch die Dritte Welt fährt und Leuten verbietet, Verhütungsmittel zu nehmen, und damit Überbevölkerung und Aids den Freifahrtschein gibt, solange spielen wir dieses Lied. Für unsere fucking Idioten im Vatikan!

    Konzert Hannover, 2004


    Stephan: Wir wärmen grade nochmal ein paar olle Kamellen auf und kommen nochmal auf diese Setlisten-Diskussion. Weil das Lied wär‘ auch wieder eins von den Stücken, die wir eigentlich rausschmeißen müssten. Aber ich muss euch eins ganz ehrlich sagen: Solange der Papst und Abgesandte des Vatikans in der dritten Welt rumlaufen und Verhütungsmittel verbieten, Kondome verbieten, und damit Aids und der Überbevölkerung irgendwie die Grenzen aufmachen, solange denke ich, ist es wichtig, dass wir das Lied spielen.

    Konzert Berlin, 2004


    Stephan: Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich mit der folgenden Ansage wiederhole, aber es ist uns wichtig, dass jeder begreift, dass das Lied kein Lied gegen gläubige Menschen ist, egal welchen Gott sie anbeten. Wir sind der Meinung, das ist durchaus legitim. Das einzige, womit wir nicht konform gehen, ist, dass es eine Institution wie die Kirche gibt, mit ihrem Papen im Vatikan, der sich nicht scheut, durch die Dritte Welt zu reisen, Kondome und Verhütungsmittel zu verbieten, und damit Aids und der Überbevölkerung Tür und Tor öffnet. Ich finde das zum Kotzen, und deshalb gibt’s zwei Mittelfinger für den Vatikan.

    Konzert Frankfurt, 2004


    Songtext:


    Du bezahlst für ihren Segen

    Für die Angst vor dem Tod

    Dein Geld hält sie am Leben

    Gibt ihnen ihr täglich Brot

    Du hängst an ihren Lippen

    Und Du glaubst, daß Du sie brauchst

    Dann klammer Dich an sie

    Bis Du verfaulst


    Ich scheiße auf die Kirche

    Ihren Papst und seinen Segen

    Ich brauch‘ ihn nicht als Krücke

    Ich kann alleine leben

    Falls Du das nicht kannst

    Ja, falls Du ihn brauchst

    Werde mit ihm glücklich

    Doch zwing mir nicht Deinen Glauben auf


    Zensur und Moralismus

    Ist alles was sie bringt

    Eine halbe Erlösung

    Der Himmel stinkt

    Und Du willst für sie sterben

    In ihrem Namen

    Für die Kirche

    Für ein Amen


    Ich pisse auf den Papst

    Und seine römische Zentrale

    Auf den Vatikan

    Und seine Sklaven

    Ich glaube nicht an eure Worte

    Ich bin doch nicht bekloppt

    Denn wer keine Angst vorm Teufel hat

    Braucht auch keinen Gott


    Ich scheiße auf die Kirche

    Ihren Papst und seinen Segen

    Ich brauch‘ ihn nicht als Krücke

    Ich kann alleine leben

    Falls Du das nicht kannst

    Ja, falls Du ihn brauchst

    Dann werde mit ihm glücklich

    Doch zwing mir nicht Deinen Glauben auf


    Ich pisse auf den Papst

    Und seine römische zentrale

    Auf den Vatikan

    Und seine Sklaven

    Ich glaube nicht an eure Worte

    Ich bin doch nicht bekloppt

    Denn wer keine Angst vorm Teufel hat

    Braucht auch keinen Gott

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