Afghanistan Projekt

  • Ein Projekt das sich mit dem Krieg in Afghanistan beschäftigte

    Ein weiteres Projekt der Band beschäftigte sich mit dem Krieg in Afghanistan.


    Dies hatte nach Aussagen der Band nichts mit Symphatien zu den Taliban, der Nordallianz, den kämpfenden Truppen in Afghanistan oder sogar Amerikanern zu tun – es ging in erster Line darum, den jenigen zu helfen, die wie bei allen Kriegen der Preis bezahlen müssen. Nämlich die Flüchtlinge, die Kinder, Frauen, Kranken und alten Leute.


    Haroon Kargha war beruflich als Truckfahrer auf den Konzerten der Onkelz angestellt und kam auf die Band zu, um ihnen die Situation in Afghanistan zu schildern und um die Unterstützung der Jungs zu bitten. Haroon ist Afghane und lebt seit 1982 in Deutschland. Viele von Euch werden ihn schon auf dem Tourvideo 2000 gesehen haben, als er in einer kurzen Sequenz neben seinem Freund und Tourmanager Thomas Hess stand.


    Haroon war einer der ersten Studenten, die in den bewaffneten Krieg gegen Rußland zogen. Schon nach wenigen Monaten, nachdem er viele seiner afghanischen Freunde sterben sah, legte er die Waffen nieder und erklärte sich zum Pazifisten. Seit diesem Zeitpunkt malt er Bilder und schreibt Gedichte. Eines seiner Bilder hing auch im Onkelzbüro. Als er 1982 nach Deutschland kam, schlug er sich zunächst mit Taxifahrerjobs durch, aber die Not in seinem Land, ließ ihn nicht los und seit dieser Zeit, setzt er sich für den Frieden in seinem Heimatland ein.

    Es war seine Familie, die die „Afghan Liberation Front“ gründete und den ersten Staatspräsidenten Prof. Mojadeddi, nach dem Ausmarsch der Russen stellte. Nach seiner Zeit als Taxifahrer, begann er LKW´s zu fahren und war bald ein gefragter Truckfahrer auf Tourneen, vieler deutscher Stars, von Nana Mouskouri bis Peter Maffay. Als er 1992 anfing für die Böhsen Onkelz zu fahren, hat er sich eingehend mit der Geschichte der Onkelz befasst und wurde ein Freund der Band und war aus der Onkelzcrew nicht mehr wegzudenken.

    Die politische Situation in Afghanistan und die Situation des Krieges, änderten sich fast täglich. Das hatte aber leider keine positiven Auswirkungen auf das Leben der Flüchtlinge. Diesen Menschen, die keine Verantwortung an den terroristischen Übergriffen der Fundamentalisten und an den Kriegshandlungen tragen, möchten wir helfen.


    Aber Haroon Kargha hatte auch noch etwas dazu zu sagen:


    „Ich gehöre zu einer Gemeinde von 20.000 in Hamburg lebenden Afghanen und wir alle haben mit Abscheu und Entsetzen auf die Terroranschläge in den vereinigten Staaten sowie auf Ahmad Shah Massoud reagiert. Viele Menschen haben durch diese bisher unvorstellbar grausamen Verbrechen ihr Leben verloren oder wurden verletzt. Unser aller Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer und wir gedenken der Toten. Wir Hamburger und Hamburgerinnen aus Afghanistan haben Krieg, Elend, Gewalt und Vertreibung bis hin zur Folter in unserer Heimat kennen gelernt und sind hierher geflüchtet. Wir haben den Schutz der Bundesrepublik Deutschland erhalten und wissen die Freiheiten, aber auch die Pflichten, die uns die deutsche Verfassung bietet und auferlegt, wohl zu schätzen.“


    Die Onkelz hatten daraufhin mit Haroon zusammen ein Afghanistan Hilfs-T-Shirt entworfen, dessen Erlöse voll und ganz in einen Fond der Ausländerbehörde Hamburg fließen werden. Wie auch beim Benefiz Gig in Bremen für die Opfer rechter Gewalt, wurde das Geld dort gesammelt und anschließend gezielt für Hilfsprojekte in Afghanistan eingesetzt. Der Ausländerbeauftragte des Landes Hamburg hatte ein Spendenkonto eingerichtet und ein Gremium einberufen, daß sich aus Vertretern der verschiedenen afghanischen Volksgruppen in Hamburg zusammensetzt.

    Haroon war einer dieser Vertreter der für die nötige Transparenz sorgte, damit die Fans und die Böhsen Onkelz erfahren werden, wofür das Geld eingesetzt werden sollte.

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