Beiträge von Dennis Diel

    Bevor ich die Gelegenheit verpasse (und weil ich derzeit leider privat unter Strom stehe und kaum Momente der inneren Ruhe habe):

    Danke an euch alle. Es war ein schöner "Offizieller-Forums-Ersatz", den Jackie hier geschaffen hat. Mir hat es echt Spaß gemacht, euch über meinen beruflichen Tellerand hinaus mit Infos zu versorgen und wer weiß, vielleicht liest man sich ja im B.O.S.C.-Forum oder in der App. Oder via E-Mail über die üblichen Kanäle.


    Bleibt gesund, bleibt den Onkelz gewogen und - vor allem - ein derartig bunter, diverser Haufen guter Leute, wie die letzten vier Jahre.


    Euer Dennis

    Ich habe jetzt das Video des "Dunklen Parabelritters" gesehen und muss meine vorherige, zu kurz gedachte Einschätzung revidieren. F5DP wagen sich mit dem Video dann doch ein wenig zu sehr aus ihrer Deckung und das löst bei näherer Betrachtungsweise auch bei mir ungute Gefühle aus.

    Schaut euch an mit welchen Symbolen und Zeichen sie im Video spielen.
    Ich will gar nicht näher drauf eingehen, da ich dieser Band schon vor diesem Video sehr kritisch gegenüber stand.
    Textlich ist mir das einfach zu sehr gegen meine persönlichen Ansichten und meine Einstellung.

    Das ist doch genauso Blödsinn, was du da unterstellst, wie das dummdreiste Gutmenschengeschwafel Uncle Bens sei Rassistisch. Negerkuss, Zigeunerschnitzel. Deutschland verblödet!


    Völlig lächerlich und negiert zudem echte Rechte Bands / Rassismus. Den wahren Feind, den seht ihr nicht.

    Das ist nun auch, sorry, völliger Unsinn. Es ist sogar richtig, wichtig und zeugt von Empathie und progressivem Denken, wenn man die Muttersprache immer wieder einer Selbstüberprüfung nach rassistischen, sexistischen, homophoben oder sonstigen abzulehnenden Sprachstereotypen unterzieht. Ich behaupte: Es ist sogar unumgänglich, will man den gesellschaftlichen Frieden wahren. Ferner ist es völlig unerheblich, ob eine/ein Weiße(r) denkt und sagt, dass das Wort N**** kein Problem darstelle, weil es doch in der Vergangenheit immer wieder (auch in nicht-rassistischen Zusammenhängen) benutzt wurde, solange die Etymologie des Wortes an sich einen rassistischen Hintergrund hat. Und das ist bei diesem Wort nun mal grundsätzlich der Fall - deshalb: Nein, dieses Wort sollte im Jahre 2020 von einer Gesellschaft abgelehnt und alle Werke (auch die Älteren) abgeändert, bzw. mit einem Begleitkommentar versehen werden.


    Ich finde es auch furchtbar, dass das Wort "schwul" seit den frühen 90ern eine Abwertung ist, same mit "behindert". Wer ferner wirklich der Meinung ist, dass er auf ein "Zigeunerschnitzel" nicht verzichten kann und darin wieder mal den Untergang des christlichen Abendlandes sieht, der sollte dringend seinen eigenen Wertekompass überprüfen.


    Es gibt immer einen semantischen Sprachwandel, der (mitunter) auch von den Einflüssen der Jugendkulturen geprägt wird/wurde. Und auch da muss es einen ernstgeführten Diskurs geben, ob wir weiterhin akzeptieren wollen, dass im Gangster-Rap praktisch unbehelligt mit anti-semitischen, sexistischen und klar homophoben Stereotypen gearbeitet wird. Es ist ein bisschen die Schizophrenie unserer Zeit, dass wir auf der einen Seite darüber streiten, ob es Lehrer*innen oder ÄrztIIinnen heißt, auf der anderen Seite aber Rapper Frauen als "Fotzen", Schwule als "Arschficker" und Juden als die Weltfinanz kotrollierende Schmarotzer bezeichnen.

    Weil Sascha mich verlinkt hat: Ich finde F5DP geil und fahr auf die Musik ab. Jeder, der mich kennt, weiß, wo ich politisch stehe und dass ich jegliche Form von Patriotismus (und selbstredend Nationalismus) von Grund auf ablehne. Nichtsdestotrotz kann ich die Musik, die Energie, die durch sie transportiert wird und die Kunst von F5DP genießen, ohne sie in eine rechte Ecke schieben zu wollen. Das Video bietet sicher Diskussionsstoff, aber hey: manche sollten auch einfach mal lernen, locker durch die Hose zu atmen und zu akzeptieren, dass die Wahrheit eben auch (bzw. immer) eine höchst subjektive Angelegenheit ist. Mittlerweile, so mit 38, tu ich mich sehr schwer damit, Menschen, die eine andere politische Überzeugung haben als ich, wegzuignorieren. Demokratie lebt vom Diskurs. "No Go", "No Way", "nicht mehr mit denen" - das ist alles gefärbt von Ideologie, auf die ich keinen Bock mehr habe.


    Ein Beispiel: Ich habe Frei.Wild jahrelang abgelehnt. Nicht, weil sie eine "Onkelz-Kopie" sind (das habe ich auch mal geglaubt und es ist, besonders im Jahr 2020, einfach Schwachsinn), sondern wegen ihrerseits immer wieder missverständlich getätigter Rhetorik, die - speziell in der Bildsprache des Songs "Wahre Werte" - mich regelrecht angeekelt haben. Nun habe ich mit Philipp mehrfach gesprochen, mich mehrfach getroffen und weiß, dass er überzeugter Anti-Faschist ist.


    Und schwupps: Wieder einen Horizont verlagert, der vorher sehr eng abgesteckt war. Tut oft gut, auch wenn's bedeutet, dass man eigene Positionen immer wieder überprüfen muss und lernt abzulehnen, anderer Leut's Meinungen unreflektiert anzunehmen, bloß weil man sie für richtig hält und diese dann wunderbar in der eigenen Echokammer widerhallen.

    Kevin war zur PC-Aufnahme bei Micha im Studio, nicht bei Stephan auf Ibiza. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war das, was es mit dem unsäglichen Tim Toupet Foto auf sich hat (und der Typ hat nichts damit zu tun!) schon längst passiert ;-)

    Wir hätten uns sicher auch alle bei Micha Mainx im Studio oder bei Kevin treffen können - der Einfachheit halber machen wir Podcast-Produktionen aber via WhatsApp / iMessage oder Skype Call, jeder nimmt seine Tonspur analog zum Gespräch mit einer Software auf (GarageBand bei mir) und Micha hat die Spuren dann aneinandergelegt.

    Mit Twitter haben die Onkelz es nicht so, kam gerade die Meldung wegen Sonnabend. Schön das mal was überhaupt getwittert wird. Ist ja sehr selten, Dennis Diel, nicht so die Plattform?

    Ach, ich weiß auch nicht ... Irgendwie lassen sich die Texte nur schwer auf die gewünschte Zeichenzahl reduzieren und selbst dann macht Twitter nicht viel Spaß. Aber wir nehmen uns jetzt mal brav vor, den Kanal öfter zu bedienen - gerade auch, weil er in der Vergangenheit brach lag.

    Keine Ahnung, wo ich es las, aber der, der sich über das Apostroph (`statt ') in den Uploads der Böhse für's Leben Videos geärgert hat, darf jetzt ruhig schlafen. Das Apostroph (das eigentlich gar nicht in "fürs" drauf sein darf, I know ...) ist jetzt von mir ausgetauscht worden ;-)

    Das Schöne ist, dass alle, die glauben (und hoffen), dass am Ende wirklich eine Zusammenarbeit mit Tim Toupet entstanden ist, sich trotzdem über das, was wirklich dort passiert ist, mehr freuen werden, als über jegliche gruselige Kollabo. Und die, die sich mit Abscheu vorstellen, die Onkelz würden Ballermann-Shows spielen, werden erleichtert aufatmen und sich selbst dreimal mit brennendem Kerzenwachs die Beinhaare entfernen lassen, weil sie wirklich dachten, die Onkelz würden sowas bringen ...