Mehr als verdient. Das Album läuft bei mir nach wie vor täglich.
Beiträge von Primavera
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B.O.S.C.Gonzo28 Falsch. Dein Screenshot erklärt nur, welche Fälle von den jeweiligen Behörden ans RKI gemeldet werden müssen. Das hat nichts mit den Zahlen zu tun, die später in Statistiken als "Infizierte" gelten. Dein Screenshot ist Teil der Meldeverordnung.
Zitat RKI: "Es werden nur Fälle veröffentlicht, bei denen eine labordiagnostische Bestätigung (unabhängig vom klinischen Bild) vorliegt." (https://www.rki.de/DE/Content/…ronavirus/Fallzahlen.html)
Edit: Hier gibt es alle relevanten Dokumente des RKI: https://www.rki.de/DE/Content/…ges_Coronavirus/nCoV.html
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Mehr Tests bedeuten eine größere Grundgesamtheit und aus simplen statistischen Gründen auch mehr entdeckte Infektionen. Da man die Todesfälle für die Sterblichkeit einfach gesagt durch die Gesamtzahl der Infizierten teilt, ist der Effekt klar.
500 Tote/10.000 Infizierte = 5% Sterblichkeit
500 Tote/100.000 Infizierte = 0,5% Sterblichkeit
Je mehr Infizierte man positiv testet, desto geringer die Sterblichkeit von CoV-2 und der daraus resultierenden Krankheit Covid-19 – und desto näher an der Realität.
Praxisbeispiel:
Italien testet vergleichsweise wenig --> hohe Dunkelziffer --> hohe Sterblichkeit.
Deutschland testet vergleichsweise viel --> geringere Dunkelziffer --> niedrigere Sterblichkeit
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Corona-Viren kennen wir schon lange. Stimmt genau. Simple Erklärung:
Coronavirus = Viren-Familie (Coronaviridae)
CoV2 = Virus-Modell der Coronavirus-Familie
Zu sagen, dass man Corona-Viren schon seit Jahrzehnten kennt und CoV2 daher ja nichts neues sei, folgt der selben Logik wie: BMW baut seit über 100 Jahren Autos. Alle deren Autos sind BMW. Es gibt keinen Unterschied zwischen der 1er- und 5er-Modellreihe.
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"Für die meisten von uns ein harmloser Schnupfenvirus."
Genau so lange, bis Intensivstationen (v.a. im ländlichen Raum) an ihre Kapazitätsgrenzen kommen und jemand nicht wegen Corona auf Intensiv muss. Zum Beispiel mit dem Start der Motorradsasison. Oder eines Unfalls im Haushalt. Oder eines anderen x-beliebigen Grunds, wieso Menschen auf der Intensivstation landen.
Davon abgesehen kann es auch junge Leistungssportler hart treffen. Zum Beispiel den 31-jährigen südafrikanischen Schwimmer van der Burgh (mit einem guten 20-OH-D-Spiegel würde ich annehmen), der bei Olympia 2012 Gold gewann (https://nypost.com/2020/03/22/…s-worst-ive-ever-endured/). Gleich zwei meiner Basketballkumpels sind infiziert, einer davon liegt in der Uniklinik Essen. Beide ohne Vorerkrankungen, Nicht-Raucher, sehr sportlich, unter 30.
"Wir" sind keine homogene Gruppe. Rauchen, sportliche Betätigung, Essverhalten, Körperfettanteil, Blutgruppe, Stresslevel, Schlafqualität, Herz-Kreislauf-Gesundheit, genetische Faktoren … all das hat offenbar einen Einfluss darauf, wie gut man mit diese Infektion übersteht. Dann ist da noch der Faktor Glück (oder eben Pech).
Auch wenn Covid-19 in den meisten Fällen für alte und vorerkrankte Menschen gefährlich ist – was schon schlimm genug ist –, ist es überheblich, wie manche Menschen dieser Epidemie begegnen.
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Ich hab mich lange zurückgehalten, muss jetzt aber mal was zu den Vitamin-C und Vitamin-D-Beiträgen schreiben.
Einige Mitglieder hier bedienen sich doch sehr offensichtlich des Halo-Effekts, werfen mit ein paar "Fachbegriffen" um sich und könnten sich bei Laien dadurch als seriöse Quelle darstellen. Dass bestimmte Nahrungsergänzungsmittel immun gegen Viren- und Bakterieninfektionen machen sollen, ist nicht nur eine ignorante Aussage, sondern auch fahrlässig. Die Auswahl der Studien/Reviews/Artikel würde man in Wissenschaftskreisen als Cherry Picking bezeichnen: Es wird nur das geteilt, was die eigene Meinung stützt. Dann wird mit „harter Wissenschaft“ argumentiert, die geltenden wissenschaftlichen Standards sind aber entweder nicht bekannt oder werden ignoriert.
Ein paar Beispiele
Aussage: „Man erkrankt nicht aufgrund der Gene.“
Das ist schlichtweg falsch. Epigenetik ist zwar ein spannendes Forschungsfeld und ja, der Lifestyle (Ernährung, Bewegung, Stress, Beziehungen, Schlaf, Rauchen, Drogen etc.) spielt eine gewisse Rolle bei der Transformation von genetischen Prädispositionen in einen klinisch messbaren Outcome. Aber das heißt lange nicht, dass man nicht aufgrund der Gene erkrankt und dass Ernährung & Co alles sind.
Klassisches Beispiel: Diabetes Typ 1. Hier wurde ja auch behauptet, das könne ganz einfach geheilt werden (vielleicht irgendwann mit Stammzellen & Co, aber nicht mit Supplements). Da hat wohl jemand zu viele Märchen von Anthony William gelesen.
Aussage: „Viren und Bakterien waren schon Milliarden Jahre vor dem Menschen da und sind es heute noch. Damit kommt ein gesundes Immunsystem jeden Tag easy zurecht.“
Da will ich doch mal gerne den Träger des Immunsystems kennenlernen, der Hepatitis, Flaviviren (z.b. Dengue-Fiber), Tuberkulose etc. „ganz easy“ wegsteckt. Solche Aussagen sind einfach nur fahrlässig.
Aussage: "Nobelpreis für Medizin 2018 in der Krebsforschung"
Es stimmt, dass Allison und Honjo spezielle Therapien erarbeitet haben, die das körpereigene Immunsystem stärkt. Aber in ihren Arbeiten geht es nicht darum, dass Krebserkrankungen keine genetischen Faktoren haben. Es geht um spezielle Proteine des Immunsystems – und ja: Selbstheilungskräfte in der Krebstherapie sind bekannt, aber nicht ihre einzige Säule. Außerdem beziehen sich die Studien der ausgezeichneten Wissenschaftler eben auf die Therapie, nicht die Prävention. Bei bestimmten Krebserkrankungen wie Darmkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs ist es übrigens bisher kaum gelungen, die erforschten Checkpoint-Inhibitoren gegen Krebszellen zu richten.
Bezogen auf Covid-19
Ein intaktes Immunsystem ist wichtig für das Überstehen und die Erholung von jeder Infektion, das gilt auch für Covid-19. Es ist auch richtig, dass die Vitamine C und D essenziell für das Immunsystem sind (dazu kommen noch unzählige andere Faktoren). Zu sagen, dass z.B. ein guter Vitamin-D-Spiegel ausreicht, um mit dem Virus zurechtzukommen, zeugt aber nur von Third-Party-Cherry-Picking und dem Fehlen einer naturwissenschaftlichen Grundausbildung.
Es gibt keine (!) Evidenz, dass irgendein Supplement oder eine intravenöse Therapie bei Covid-19 hilft. Was es gibt, sind vereinzelte Case Studies, angemeldete Trials und ganz viele verzweifelte Versuche von Medizinern weltweit diese neuartige Erkrankung in den Griff zu kriegen. Und jeder halbwegs wissenschaftlich interessierte Mensch weiß, dass Case Studies nicht für wissenschaftliche Evidenz reichen. Wenn hier schon die ganze Zeit mit Studien, Papern etc. um sich geworfen wird, dann bitte auch die weltweit geltenden wissenschaftlichen Standards anlegen.
Auch das gebetsmühlenartig wiederholte Medien-Bashing macht es nicht besser. Es gibt zahlreiche deutschsprachige Wissenschaftsmagazine, die State-of-the-Art-Wissenschaftskommunikation betreiben. Einfach danach suchen – fertig. Diese Qualität darf man natürlich nicht von BILD und RTL verlangen.
Und hier mein abschließender Tipp: Wenn ihr wissenschaftlich fundierte Informationen (nicht nur zu Corona) sucht, nutzt nicht das Onkelz-Forum. Sucht entweder über Pubmed oder Google Scholar direkt nach Primärliteratur, schaut mal bei Spektrum & Co vorbei und schafft euch ein paar Wissenschafts-Basics drauf – die schaden nie (Buchtipp für den Start: "Bad Science" von Ben Goldacre).
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Böhser Kittel Ist ja logisch. Das D in Vitamin D steht für: Deus. Nehmt es und ihr werdet Götter.
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Noreia War ich vor ca. 2 Wochen und da war es im Spendezentrum unserer Uniklinik schon erstaunlich leer.
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Dass die Tour verschoben oder abgesagt wird, ist ja so langsam leider klar. Bedenkt man, dass die Onkelz auf die 60 zugehen, insbesondere Kevin zur Risikogruppe gehört und man bei einer solchen Tour auch Backstage mit einer Infektion rechnen muss, ist das auch wohl besser so.
Lieber eine verschobene Tour als im schlimmsten Fall gar keine mehr.
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Laut Christian Drosten (Virologe, Charité Berlin) ist kürzlich ein Paper erschienen, indem prognostiziert wird, dass wir mit einem Maximum an Fällen zwischen Juni und August rechnen müssen. Nachzuhören im Coronavirus Update vom NDR und hier im Script nachzulesen: https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript116.pdf
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BlueSwan eventuell ans Intro von „Tanz der Teufel“? Falls du das Tremolo in Gonzos Gitarre meinst.
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VAYA CON TIOZ Bezüglich der 1 in den Charts: Downloads und Streams zählen meines Erachtens ja auch. Also fleißig Spotify hören
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Die Vorfreude auf dieses Album war immens. Und die Vorraussetzungen waren gut: 40 Jahre, der Bandname als Titel, Eigenproduktion und eine Welt, die Inspiration en masse liefert.
Vorneweg: Böhse Onkelz ist ein mehr als würdiges Album zum 40. Jubiläum. Die Zeit der Schlachten ist vorüber, aber sie haben noch immer was zu sagen. Bedachter, reifer, nicht mehr plump-vulgär. Die Antidote zum peinlichen Klischee-Onkel.
Die ersten 55 Minuten Spielzeit hörte ich über Noise-Cancelling-Kopfhörer – frei nach "Saufen ist wie weinen": Kann die ganze Welt bitte mal die Fresse halten? Und nach dem ersten Durchlauf: Verblüffung. Es gab keinen Song, den ich hätte skippen wollen. Das passiert selten (sogar bei Tools Fear Inoculum hab ich es getan).
Nach gut 10 Runden haben sich die ersten Favoriten hervorgetan:
- Wie aus der Sage
- Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf
- Rennt!
- Ein Hoch auf die Toten
- Flügel für dich
Und noch immer gibt es keinen Song, den ich überspringen will. Ganz im Gegenteil: Das Album wird von Mal zu Mal besser.
Die Onkelz sind angekommen, in ihren Heimathafen eingelaufen. Gratulation Stephan, Gonzo, Kevin und Pe – und danke für dieses Werk, das noch lange nach dem Ende der Onkelz nachhallen wird.
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ChriZ Das denke ich mir auch: Was soll auf dieses Album folgen?
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Dieses Album ist wie Heimkommen.
Fühlt sich so an, als würde ich nach einer kurzen Affäre heimkehren und das Liebesfeuer zu meiner Frau wäre neu entfacht. Ich spüre wieder, weshalb ich vor vielen Jahren ihrem Wesen erlegen bin.
Klar, die MEMENTO ist kein schlechtes Album. Aber nach den ersten Runden auf der BÖHSE ONKELZ denke ich mir: Warum hast du dich damit begnügt, wie verzweifelt hast du nach etwas Neuem gelüstet?
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Unfassbar. Das erste Hören war eine einzige Achterbahnfahrt der Emotionen. Fast so wie damals als 13-Jähriger mit der (alten) "Live in Dortmund", meinem ersten Onkelz-Album.
Danke, dass ich dieses Gefühl nochmal erleben durfte!
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Nein, aber zum Glück ist es jetzt bei Spotify.
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Firstbase Lass uns gemeinsam leiden – bei mir dasselbe.
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Für mich haben ganze Aufmachung und die Titel etwas von Abschied. Ich finde zwar nicht, dass 31 Jahre ein guter Zeitpunkt zum Gehen sind, aber...
...die Onkelz haben eine andere Zeitrechnung.
So ging es mir beim ersten Lesen auch. Bei „Prolog“ war mein erster Gedanke: hoffentlich ist das keine Abschiedsrede.
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Ich find ja, das Wir-Gefühl entsteht bei Konzerten, beim ersten Hören einer Platte, genauso beim zwanzigsten und dann, wenn ein Song mit einem Gefühl verschmilzt.
PR vor einem Release schafft bei mir kein Wir-Gefühl. Von mir aus kann eine Band (wie es heute ja gern gemacht wird), ein Album auch ohne Vorankündigung raushauen.