Beiträge von DrDoom

    Die französische Revolution hat damit nichts oder nur sehr wenig zu tun, das war knapp hundert Jahre vor der industriellen.


    Was meinst Du genau mit "und wie soll das dann funktionieren?"?

    Du meinst, wie wir es weiter schaffen unser Auto zu tanken und zweimal im Jahr Urlaub zu machen?

    Gar nicht. Der "Pöbel" sind dann wir.

    Gewerkschaften und Sozialleistungen allgemein sind eine Folge der industriellen Revolution. Das war sozusagen ein notwendiges Entgegenkommen der Industrie an die ansonsten revoltierende Arbeitnehmerschaft.

    Der bereits begonnene massive Wegfall von Arbeitsplätzen durch Automatisierung und Digitalisierung wird auch das Ende der Gewerkschaften und das Reduzieren von Sozialleistungen mit sich bringen. Derartige Zugeständnisse durch die Wirtschaft werden dann durch die hohe Zahl an Arbeitsuchenden nicht mehr länger notwendig sein.

    Bei 1.200€ x 80 Mio Einwohner x 12 Monate = 1152 Mrd € pro Jahr steigen die Preise schneller als wir "Inflation" sagen können.

    Staatshilfen für Bankenrettung und Lufthansa versickern großteils im Finanzmarkt, die 1152 Mrd BGE eher nicht.


    Die Buttolohn-Summe aller Arbeitnehmer für ein ganzes Jahr lag 2018 bei 1431 Mrd. Kommen da nochmal 1152 Mrd dazu, dann ist von einer fast Verdoppelung der Preise auszugehen. Die 1200 € BGE sind dann noch etwa so viel Wert wie 700 € ohne BGE.

    In einem Sparer-Land wird sich das nicht durchsetzen lassen. Wer wird klaren Verstandes eine BGE-Partei wählen welche im Verlauf eines Jahres die Ersparnisse nahezu halbiert?


    Auch wenn die Rechnung nicht ganz korrekt ist (viele Sozialleistungen fallen mit dem ja BGE weg und Kinder bekommen weniger als 1200 €), so zeigt sie doch ein (mein) Problem mit dem BGE.

    Schlösser knacken wird immer einfacher. Die Form eines Schlüssels lässt sich jetzt per Smartphone-Mikrofon bei Einstecken des Schlüssel abhören.


    Hier die original Quelle


    Hier der halbwegs lesbar übersetzte Text:

    "Physische Schlösser sind einer der am weitesten verbreiteten Mechanismen zur Sicherung von Objekten wie Türen. Viele dieser Schlösser sind zwar anfällig für das Aufbrechen von Schlössern, werden aber dennoch häufig eingesetzt, da das Aufbrechen von Schlössern eine spezielle Schulung mit maßgeschneiderten Instrumenten erfordert und leicht Verdacht erregt. In diesem Aufsatz schlagen wir SpiKey vor, einen neuartigen Angriff, der im Gegensatz zum Lock-Picking-Angriff die Hürde für einen Angreifer erheblich senkt, indem nur die Verwendung eines Smartphone-Mikrofons erforderlich ist, um auf die Form des Schlüssels des Opfers zu schließen, d.h. auf die Beschläge (oder Schnitttiefen), die das Geheimnis eines Schlüssels bilden. Wenn ein Opfer seinen Schlüssel in das Schloss einsteckt, wird der ausgesendete Ton vom Mikrofon des Angreifers aufgenommen. SpiKey nutzt die Zeitdifferenz zwischen hörbaren Klicks, um letztlich auf die Bissinformation, d.h. die Form des physischen Schlüssels, zu schließen. Als Proof-of-Concept liefern wir eine Simulation, die auf realen Aufnahmen basiert, und zeigen eine signifikante Reduzierung des Suchraums von einem Pool von mehr als 330 Tausend Schlüsseln auf drei Kandidatenschlüssel für den häufigsten Fall."

    Das Gejammer über den Weggang bzw. die Reduktion der US-Soldaten folgt wie immer der Angst um Arbeitsplätze und fehlende Kaufkraft. Für eine Kleinstadt mit 10k Einwohnern ist eine Kaserne unter Umständen der Hauptarbeitgeber der Region.

    Das BGE wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die Inflation drastisch befeuern und kommt so bei Gesellschaften, die noch über Ersparnisse verfügen, gar nicht gut an.


    Wenn z.B. die Hälfte der Menschen BGE bezieht und Maschinen die Produkte produzieren, dann stellt sich die Frage nach dem Sinn.

    Warum sollen wir Produkte herstellen und dafür Energie und andere Ressourcen verbrauchen wenn wir die Produkte über ein BGE dann verschenken? Bisher waren Menschen zwingend notwendig, um die Produkte und Gewinne zu erzielen. Im Ergebnis entstand ein relativ stabiler Kreislauf aus Produktion und Konsum. Das ändert sich gerade dramatisch, die Zahl der "Nutzlosen" nimmt immer mehr zu weil immer mehr Aufgaben von Maschinen und Algorithmen erledigt werden können und hier stehen wir gerade erst am Anfang der Entwicklung. In den vergangenen Jahrzehnten folgte zwar auf eine sterbende Industrie immer eine neue die ebenso viel oder oft auch mehr Arbeitskräfte benötigte. So sind z.B. die Kutschenhersteller mit dem Automobil untergegangen, was mittelfristig kein Problem war sondern nur eine Umstellung. Die aktuelle Entwicklung ändert jedoch nicht das Produkt sonder die Art der Herstellung von einer manuellen zu einer vollautomatischen. Ein Wegfall von 80% aller Arbeitsplätze innerhalb der nächsten 20 Jahre scheint mir durchaus realistisch, möglicherweise sogar deutlich schneller.


    Vermutlich wird auch die künstliche Superintelligenz die wir gerade erschaffen zu dem Schluss kommen, dass die Reduktion der Bevölkerung auf ein für den Planten erträgliches Maß der einzig sinnvolle Weg ist, um dem Umwelt-, Energie- und Ressourcenproblem Herr zu werden.


    Sehr guter Buchtipp zum Thema: "Eine kurze Geschichte der Menschheit" von Yuval Noah Harari

    oder auch "Qualityland" von Marc Uwe Kling (etwas mehr Humor, aber dafür düsterer)

    Als die Akkutechnologie noch ganz am Anfang stand, war die Brennstoffzelle eine echte Alternative.

    Technisch steht die Brennstoffzelle im Vergleich zum modernen Akku aktuell eher in schlechtem Licht, insbesondere was den Gesamtwirkungsgrad und die technischen Herausforderungen in der Praxis angeht.

    Hierzu auch ein aktueller Artikel, nicht ganz frei von Polemik aber doch lesenswert:

    Schafft endlich das Brennstoffzellenauto ab! (Link zu golem.de)

    Der Tod des Peinigers befreit das Opfer nie vom seinem Leiden und das Gefühl der Rache und Genugtuung hält nur kurz.


    Bei einigen Verbrechen stellt sich zudem die Frage, ober der Tod für den Täter nicht sogar das kleinere Übel wäre.

    "Eine kurze Geschichte der Menschheit" fand ich deutlich interessanter.

    Vermutlich, weil dort faktisch existente historische Entwicklungen beleuchtet wurden und weil in "Homo Deus" hingegen Prognosen über eine teils doch sehr ferne Zukunft aufgestellt werden.

    Aktuell hab ich "21 Lektionen für das 21. Jahrhundert" am Wickel, bin jedoch noch am Anfang. Der Titel lässt erahnen, dass hier aktuelle Entwicklungen behandelt und kurz-/mittelfristige Konsequenzen im Vordergrund stehen.


    Was mir bei Harari ausgesprochen gut gefällt ist, dass er nicht wertet oder Partei ergreift, sondern versucht, sauber zu analysieren.

    In jedem Fall ein echter Tipp!

    Hat sich eigentlich mal jemand mit Stephans Buchtipp "Homo Deus" aus der ersten BOSC-Radiosendung befasst?

    Weltweit gibt es jährlich etwa fünfmal mehr Verkehrstote als Kriegsopfer!

    Wie groß der Anteil derer ist, die den Fehlern oder der Unaufmerksamkeit anderer zum Opfer gefallen sind ohne selbst Schuld zu haben, ließ sich nicht ermitteln.


    Ginge es darum Leben zu retten, dann sollte die internationale Friedensbewegung mal ihre Aktivitäten hinterfragen. ;)