Ich stimme Euch bei Eurer Einschätzung nur teilweise zu. Das Land hat politisch teilweise Ansichten und aus unserer Sicht ein vollkommen falsches System. Das sagt aber nichts über die Mehrheit der Menschen an sich aus. Ob Demokraten oder Republikaner macht für die wirtschaftliche Spaltung von Arm und Reich die immer schlimmer wird keinen Unterschied. Trump hat in seinem Wahlkampf sich als Outsider positioniert, versprochen die politische Klasse wird wieder Politik im Sinne der Leute und nicht der Großspender machen. Getan hat er das Gegenteil. Ich bin immer noch der Ansicht , hätte die Demokratische Partei nicht alles getan um Hillary Clinton zu nominieren, hätte es Bernie Sanders schaffen können. Dessen Ziel war ja die Einführung einiger Elemente einer sozialen Marktwirtschaft. Hillary Clinton, wenn auch vielfach qualifizierter, stand wie keine Zweite für das bestehende Establishment. Wer 250.000 Dollar für drei Reden vor Goldman Sachs Managern bekommt, bekommt diese bestimmt nicht weil sie eine gute Rednerin ist. Ich habe mit Trump Wählern gesprochen, die sich von ihm Abseits von jeglichem Rassismus einfach ein Ende des politischem Status Quo gewünscht haben, nun aber auch nicht für ihn stimmen werden.
Letztlich ist der ungezügelte Kapitalismus für mich die Wurzel allen Übels. Pharmakonzerne die ohne staatliche Deckelung Wucherpreise für Medikamente verlangen können zum Beispiel. Gewählt werden kann , wegen fehlender staatlicher Parteienfinanzierung aber nur der, der entweder viele Kleinspender hat, oder in der Schuld von Großspendern steht.
Hoffnung macht mir, dass immer mehr linke Kandidaten in die Parlamente gewählt werden. Wobei links hier heißt "Parteiprogramm der CDU".
Das alles sollte aber aus meiner Sicht nicht gegen die normalen Leute sprechen. Die wissen vielfach nicht, dass es auch anders laufen kann. Zwei Jobs sind weit verbreitet, manchmal auch drei. Beide politischen Seiten propagieren zum Beispiel, bis auf wenige Ausnahmen, dass eine öffentlich finanzierte Krankenversicherung nicht finanzierbar ist.
Eine Mehrheit der Amerikaner möchte zumindest schärfere Backgroundchecks und Verbot vollautomatischer Waffen. Die Lobbyarbeit der NRA ist jedoch so gut, dass Politiker hier nicht handeln.
Die Medien unterstützen das. Es müsste in den USA einen Systemwechsel geben, beginnend mit staatlicher Wahlkampffinanzierung.
Das wurde nun viel länger als gedacht. Ich habe jedenfalls langjährige Freundschaften mit Amerikanern geschlossen und wurde nur respektvoll und freundlich behandelt. Beim Thema Inklusion von Behinderten sind sie zum Beispiel aus meiner Sicht weiter als wir hier.