Beiträge von Tho2000

    (2/2)


    7. Wie aus der Sage


    Ich korrigiere: Vier Titel für die persönliche Best-Of-Liste an Onkelz Liedern. Man kommt unweigerlich dahin, die aktuellen Songs mit den glorreichen 90ern zu vergleichen, doch in diesem Fall muss man keinen Vergleich scheuen. Vielleicht sind es die Anfangsemotionen, doch auch hier könnte der Track auf jedem Album in eben dieser Epoche zu finden sein und würde keineswegs abfallen, ja sogar eher oben anzusiedeln sein.


    Ein Text von Pe, wie für Kevin gemacht und „nach allen Regeln der Sucht“, der „Asche-Phönix“ Moment. Gänsehaut pur und eine unbedingte Liveverpflichtung in den kommenden Monaten.


    Dieses Meisterwerk muss sich einfach auf einer Blue Ray bei einem spektakulärem Konzert wiederfinden.


    8. Du hasst mich! Ich mag das!


    Haben die Radarstationen im Freistaat Bayern wohl ebenfalls gedacht, als ich den Fahrstil dem Sound etwas anpassen musste. Geht sehr gut nach vorne und kommt gedanklich zuerst irgendwie in eine Riege mit „Irgendwas für Nichts“. Gefällt mir immer mehr und war dazu eines der wenigen Stücke, was nach mehrmaligen Hören immer mehr ins Ohr ging. Gerade dieser melodische Refrain, einfach super.


    9. Rennt!


    Wurde vorab schon in die „Regen“-Schublade gesteckt, möchte aber in das Rammstein-Regal klettern, wo sich ein Kevin vor keinem Till Lindemann verstecken müsste. Nachdem hier im Forum eine passende Analyse eines Users auftauchte, konnte ich mich noch mehr in die Zeilen hineindenken, da ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten damit hatte. Gerade der Gedanke „Rennt! In den Regen“ hat mich da begeistert.


    Hier kann ich echt noch keine abschließende Bewertung abliefern und finde es eher spannend, weiter den Song zu verarbeiten.


    10. Wer schön sein will muss lachen


    Das „Lachen steckt an“ der Onkelz? Jedenfalls ist es textlich für mich ein weiterer motivierender Song, von denen ich mir gar nicht genug vorstellen kann. Auch wenn es Stephan 1:1 für die W5 hätte verwenden können, wo sollen sich da die Grenzen auftun? Einzigartige Musik, einzigartige Texte, wobei hier natürlich die so einzigartige Stimme von Kevin (für mich besonders bei 2:30 Min) noch hinzukommt.


    In meinen Augen nichts für die Bühne, aber ideal für eine Reise zu sich selbst, auf der heimischen Anlage oder weiterhin auf der langen Autofahrt.


    11. Der Hund den keiner will


    Ich liebe es! Die leichten Reggae-Elemente sind sowas von genial und zaubern mir das ein oder andere Musikvideo vor das geistige Auge. So wie es Stephan schon in den Liner Notes angedeutet hatte, ein Song für die Outlaws, aber wie sang es schon ein Kevin 1996? „Mit dieser Band hast du nicht viele Freunde, doch die die du hast teilen deine Träume!“.


    Nur noch 2 Songs? Das darf nicht wahr sein! Das könnte noch ewig so weitergehen, die Rufe nach einer Schwarz / Weiß im Jahre 2020 kommen mir in den Sinn und bringen mich zu der Überzeugung, in der aktuellen Situation wäre das vermutlich auch problemlos möglich gewesen, quantitativ und qualitativ abzuliefern. Anschließend freunde ich mich aber mit dem Gedanken an, sich lieber über das Dargebotene zu freuen und weiter zu genießen.


    12. Flügel für dich


    Ein weiter Song aus den Top 3 im Forum, für welchen ich mich entschieden habe. In irgendeinem Interview wurde es ja von Bandseite aus angekündigt, wieder mehr lebensbejahende / motivierende Songs zu schreiben. Dass die Ausbeute dabei so gut ausfallen würde, hätte ich nicht gedacht. Vielen Dank dafür, denn ich kann jede der gehörten Zeilen gebrauchen und das mehr denn je.


    Gerade noch oben als Vergleich herangezogen, könnte ich mir das Lied sehr gut auf Weiß oder Schwarz vorstellen, das ist tatsächlich mal eine Zeitreise durch 40 Jahre Onkelz. Ob freiwillig oder nicht, aber für mich bietet dieses Album einen Querschnitt aus allem bisher dagewesenen.


    Der Miniknackpunkt:

    Nach 3:00 Minuten hatte ich beim musikalischem Aufbau mit einem powervollen Abgang wie bei der „Stunde des Siegers“ gerechnet. Dies ist zwar nicht in der Form eingetreten, dennoch bleibt „Flügel für dich“ auch aufgrund des Refrains ganz oben in meinen Highlights.


    13. Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf


    Bedarf es hier noch weiterer Worte? Vermutlich DER Song des Albums für einen Großteil der Fans. Ehrlicher kann man seine Vita nicht besingen. Dazu dieser melodische Refrain. Vermutlich wird kein Song so sehr an die „alten Onkelz“ herankommen, die mit eben diesen Stücken Alleinstellungsmerkmal für Alleinstellungsmerkmal geschaffen haben.


    Wie viele andere trieb auch der Plot Twist mit „und wenn es die Onkelz nicht mehr gibt“ ein altes und verhasstes Gefühl zurück in die Venen. Die Onkelz sind wie alles andere endlich, zumindest physisch. Mit diesem Gedanken musste ich allerdings schnell von Bord gehen, von diesem voranschreitenden Dampfer, der weiter auf voller Fahrt ist und in meinen Augen sogar alsbald neues Eis durchbrechen muss. Dies wäre zumindest eine beruhigende Herangehensweise um das kurze Traumata zum Schluss dieser Platte abzuschütteln. Dies sage ich nicht nur aus Gründen, um das Ende zu verzögern, sondern bin felsenfest davon überzeugt, es kann gerne nochmal nachgelegt werden. Selbst wenn es da nur zur Hälfte wie jetzt werden sollte, ich würde es lieben.


    Vielen Dank für dieses Album, welches ich im Jahr 2020 so sehr gebraucht habe.

    (1/2)


    Prolog vor dem Prolog:

    Ein zweites Mal eine Rezension zu einem neuen Album der Onkelz zu schreiben, unglaublich aber wahr, immer noch! Mehr als jemals zuvor sorgte eine „Promotion-Phase“ vor einem eben dieser Alben für mehr Anspannung und Vorfreude in mir. Merkwürdigerweise auch nochmal mehr als bei der Memento, wo es für mich persönlich noch eher darum ging, ob die Vier den Soundtrack des Lebens auch weiterhin abliefern können. Nachdem ich mir gesanglich, textlich und melodisch darum keine Sorgen mehr machen musste, aber auf weitaus mehr lebensbejahende und aufbauende Stücke hoffte, standen die Vorzeichen vor der „Böhse Onkelz“ diesmal also anders.


    Prolog:

    Der erste Gedanke, quasi der Prolog im Hirn: „Wie cool ist das denn?!“, neben einem fetten Grinsen und der geistigen Untermalung wie Ben Becker in einem Saloon, einem dahergelaufenem Gringo diese eröffnenden Sätze bei einem lauwarmen Tequila erzählt.

    „Dies ist eine wahre Geschichte“, womit wir auch schon einen der Hauptgründe für die teilweise religiöse Vergötterung dieser Band vorfinden.

    „Auf UNSEREN Wunsch wurde der Name nicht geändert“, ein verschmitzter Seitenhieb an die niemals endenden Aufrufe zu jenem Etikettenschwindel, den die Band mit einer Namensänderung vollzogen hätte.


    Wenige aber bedeutungsstarke Worte im Prolog, welcher mich ebenfalls auf Anhieb an das Intro von der Serie „Fargo“ erinnerte. Von daher, kann ich mit diesem kurzen Prolog jedes Mal gut in das Album einsteigen und würde nicht erst bei „Kuchen und Bier“ starten.


    2. Kuchen und Bier


    Dieser Platz ist auf Ewigkeit reserviert und zementiert. An dieser Stelle werden wir seit eh und je mit einen der wichtigsten Themen dieser Band konfrontiert. Eben jene Band himself. Der Umstand, dass eine Band aufgrund ihrer Mitglieder, der Geschichte hinter den Protagonisten, dem Aufstieg von ganz unten nach ganz oben, mit allen Schattenseiten und Lichtblicken, sorgt auch heute noch für ein einzigartiges Gefühl, welches es zwar in anderen Formen bestimmt auch bei anderen Bands gibt, aber seien wir ehrlich: Das Große, Ganze und Besondere wird es so nirgendwo mehr geben.

    „Heroisch, bis kläglich, von episch bis alltäglich“ war beim Opener auf „Memento“ für mich die treffendste Eigeninterpretation dieser Art.


    Im Gegensatz zu „Gott hat ein Problem“ gefällt mir der Sound bei „Kuchen und Bier“ um einiges mehr, da es durchaus mehr nach vorne geht, was einem beim Vergleich der beiden Songnamen so vorher nicht in den Sinn gekommen wäre. Kevins rotzige Stimme, Metaphern am Fließband und eine gehörige Portion Selbstironie. Wenn es sich eine Band verdient hat, die eigene Geschichte zu besingen, dann die Onkelz.


    Zwar wird mir live zu Beginn nichts mehr als die ersten Noten von „Hier sind die Onkelz“ an Gänsehaut verpassen, aber über Kuchen und Bier würde ich mich bei einem Konzert auf der kommenden Tournee trotzdem nicht beschweren.


    3. Des Bruders Hüter


    Ein bisschen musste ich beim ersten Durchgang an den „Hasst-ler“ aus 2004 denken, das wurde nach den ersten Zeilen jedoch direkt wieder verworfen. Hier sind sie also wieder. Die Momente, die diese Band für mich so einzigartig macht und mich immer wieder verblüffend und fragend zurücklassen. Auf gewisse Art freut es mich, es nicht wörtlich beschreiben zu können, was ein Großteil der Diskographie der Onkelz in mir auslöst. Das ist das pure Leben, das ist all das was nicht alltäglich ist und für mich zu den beiden Kategorien „heroisch“ und „episch“ gehört.


    „Liebe deinen Schmerz, umarme deine Angst, sei der Fels in deiner Brandung, weil du es kannst!“.


    Kein Buch, kein Coaching könnte mir in dieser Konstellation einen so motivierenden Arschtritt verpassen. Das sind sie, die Lieder die das Leben schreibt und oft erwähnte Schicksalsmelodien. Perlen dieser Art sind auf unzähligen Onkelz du Der W Alben zu finden, ich freue mich dennoch über jede weitere.


    Unweigerlich kommt mir beim Hören dieser Zeilen ein Stephan als Jack Sparrow in den Sinn, wie er dem Matrosen Kevin die richtige Richtung anzeigt und ihn dazu motiviert, diese nun selbst einzuschlagen. Skurriles Bild, aber hey, für die originellen Metaphern sind wie hier perfekt geschehen, andere zuständig.


    4. Ein Hoch auf die Toten


    Melodisch kam mir auf Anhieb die „Viva los Tioz“ in den Sinn, wo ich diese Nummer nicht nur textlich als eine Art „Der Preis des Lebens II“ gesehen hätte. Auch die Art, sterbende Angehörige auf deren Beerdigung zu feiern, sie eben hochleben zu lassen, gehört ja eher in die südamerikanischen Regionen.


    Ich kann nur sagen, auf der Fahrt zu unserem Wochenendtrip kamen meiner Frau und mir das ein oder andere Tränchen über die Wange gerollt. Nach der Gänsehaut, die mir „Des Bruders Hüter“ verursacht hat, lässt mich auch diese Nummer schon frühzeitig zu dem Entschluss kommen, hier wurde etwas ganz Großes geschaffen. Jedes geschriebene Wort kommt nicht im Geringsten an die Gefühle heran, die die ersten Tracks in mir verursacht haben.


    Auch wenn die Kirche in ihrer Form eine ihrer größten Abreibungen im gleichnamigen Song abbekommen hat, fällt doch auch hier auf, wie sehr Stephan sich an religiösen Themen, Göttern und Übernatürlichem reibt und versucht. Da muss mehr sein, als das ewige Nichts, selbst wenn wir wenigstens in den Worten, Erinnerungen und Herzen unserer Liebenden weiterleben, so ganz gehen wir dann doch nicht.


    Für mich eine sehr starke Nummer und auch hier hoffe ich auf eine Bühnenpremiere.


    5. Prawda


    Die zwei Stimmen für „Prawda“ bei der Umfrage zu den stärksten Songs des neuen Album gehören zur Hälfte mir. Vielleicht war es das Gefühl bei der Autofahrt in atemberaubender Kulisse, oder eben das rockig leichte und groovige, was mich zurück zur „Heilige Lieder“ katapultierte, aber der Song wird von mir mehr als nur gemocht.


    Im Sinne des Kollektivs würde ich hier auf eine Livepräsenz verzichten, in meiner Playlist wird der Song jedenfalls weiterleben.


    6. Saufen ist wie Weinen


    Was für viele wohl „Prawda“ bedeutet, ist in meinem Fall das aktuelle Stück. Erinnern die ersten Zeilen noch an den Anfang von „Sie hat nen Motor“ und weiß der Sound durchaus zu gefallen, stellt der Rest des Songs für mich persönlich die schwächste seiner Art dar. Nach einem netten Prolog und drei Nummern für die persönliche Bestenliste weiterhin eine sehr gute Ausbeute.

    Das Album war quasi der Soundtrack unserer 8 stündigen Fahrt nach Schwangau, zum Schloss Neuschwanstein, inklusive Wintereinbruch.
    Selbst jetzt habe ich noch die Kopfhörer auf, schaue auf das weiße Dorf und kann nicht von dieser Platte lassen. Was ist das bitte für ein Meisterwerk und das nach den wenigen Wiederholungen?

    Eine Achterbahnfahrt durch 40 Jahre Onkelz und 20 Jahre Fan-Dasein.

    Wollte mich bewusst bis 0.00 Uhr zurückhalten, jetzt muss es raus:

    Spätestens bei „des Bruders Hüter“ war für mich klar, dass dieses Album es auf Anhieb ganz nach oben in die persönliche Bestenliste schaffen wird.


    Was für eine starke Scheibe!
    ich freue mich auf jeden weiteren Durchgang, dieser unglaubliche Sound, diese einmaligen Texte und Kevins Gesang.


    Kann gar nicht bewusst auf verschiedene Songs eingehen, man möchte direkt wieder vorne hören.


    Eins steht fest: an der Platte wird man lange rumdoktern können.


    Danke dafür 🤘🏻

    Edit: beim letzten Song wurde mir definitiv auch nochmal ganz anders.

    Ich habe gerade die Gonzo Bio zu Ende gelesen, man was bin ich heiß auf diese Platte. Überhaupt nach Adios bereits zum zweiten Mal diese Art von Event zelebrieren zu dürfen. Komischerweise sogar mit noch mehr Vorfreude als 2016, kann mir auch nicht erklären wieso.


    Zumindest hat diese einmalige Promophase dazu beigetragen.

    Respekt!


    Ich hab jetzt meine erste Woche ohne Fleisch hinter mir, zwar keine Droge, aber bin dennoch froh, wenn ich es weiter schaffen sollte.


    Werde die Fastenzeit auch erstmalig dazu nutzen, komplett auf WhatsApp und co. zu verzichten, um mehr zu lesen und wie schön, dass das neue Onkelz Album in diese Zeit fällt und wir einen Wochenendtrip zum Schloss Neuschwanstein unternehmen.


    Unglaublich, dass es schon soweit gekommen ist, aber als ich mir mal auf dem IPhone die tägliche Bildschirmzeit für Email, WhatsApp und co. angeschaut habe, wurde mir etwas anders.

    Unglaublich, damals war es ja echt gedoubelt bei „Pussy“, aber dass er da diesmal selbst aktiv ist, schon eine Hausnummer.

    Auf jeden Fall hat das Stück was ordentlich positives, von „frei“ war ich allerdings auch enttäuscht. Gerade hier hatte ich nach dem Videoschnipsel aus dem Studio hohe Erwartungen. Von daher ist es jetzt wirklich perfekt, nichts vorab zu hören.

    Also „es ist sinnlos ...“; „Markt und Moral“, „nach allen Regeln der Sucht“ und „Machs dir selbst“ schaffen es bei mir auch regelmäßig in verschiedene Playlists. Gar nicht so schlecht für ein Album, welches sich gegen die übermächtigen 90er Releases behaupten musste.