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7. Wie aus der Sage
Ich korrigiere: Vier Titel für die persönliche Best-Of-Liste an Onkelz Liedern. Man kommt unweigerlich dahin, die aktuellen Songs mit den glorreichen 90ern zu vergleichen, doch in diesem Fall muss man keinen Vergleich scheuen. Vielleicht sind es die Anfangsemotionen, doch auch hier könnte der Track auf jedem Album in eben dieser Epoche zu finden sein und würde keineswegs abfallen, ja sogar eher oben anzusiedeln sein.
Ein Text von Pe, wie für Kevin gemacht und „nach allen Regeln der Sucht“, der „Asche-Phönix“ Moment. Gänsehaut pur und eine unbedingte Liveverpflichtung in den kommenden Monaten.
Dieses Meisterwerk muss sich einfach auf einer Blue Ray bei einem spektakulärem Konzert wiederfinden.
8. Du hasst mich! Ich mag das!
Haben die Radarstationen im Freistaat Bayern wohl ebenfalls gedacht, als ich den Fahrstil dem Sound etwas anpassen musste. Geht sehr gut nach vorne und kommt gedanklich zuerst irgendwie in eine Riege mit „Irgendwas für Nichts“. Gefällt mir immer mehr und war dazu eines der wenigen Stücke, was nach mehrmaligen Hören immer mehr ins Ohr ging. Gerade dieser melodische Refrain, einfach super.
9. Rennt!
Wurde vorab schon in die „Regen“-Schublade gesteckt, möchte aber in das Rammstein-Regal klettern, wo sich ein Kevin vor keinem Till Lindemann verstecken müsste. Nachdem hier im Forum eine passende Analyse eines Users auftauchte, konnte ich mich noch mehr in die Zeilen hineindenken, da ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten damit hatte. Gerade der Gedanke „Rennt! In den Regen“ hat mich da begeistert.
Hier kann ich echt noch keine abschließende Bewertung abliefern und finde es eher spannend, weiter den Song zu verarbeiten.
10. Wer schön sein will muss lachen
Das „Lachen steckt an“ der Onkelz? Jedenfalls ist es textlich für mich ein weiterer motivierender Song, von denen ich mir gar nicht genug vorstellen kann. Auch wenn es Stephan 1:1 für die W5 hätte verwenden können, wo sollen sich da die Grenzen auftun? Einzigartige Musik, einzigartige Texte, wobei hier natürlich die so einzigartige Stimme von Kevin (für mich besonders bei 2:30 Min) noch hinzukommt.
In meinen Augen nichts für die Bühne, aber ideal für eine Reise zu sich selbst, auf der heimischen Anlage oder weiterhin auf der langen Autofahrt.
11. Der Hund den keiner will
Ich liebe es! Die leichten Reggae-Elemente sind sowas von genial und zaubern mir das ein oder andere Musikvideo vor das geistige Auge. So wie es Stephan schon in den Liner Notes angedeutet hatte, ein Song für die Outlaws, aber wie sang es schon ein Kevin 1996? „Mit dieser Band hast du nicht viele Freunde, doch die die du hast teilen deine Träume!“.
Nur noch 2 Songs? Das darf nicht wahr sein! Das könnte noch ewig so weitergehen, die Rufe nach einer Schwarz / Weiß im Jahre 2020 kommen mir in den Sinn und bringen mich zu der Überzeugung, in der aktuellen Situation wäre das vermutlich auch problemlos möglich gewesen, quantitativ und qualitativ abzuliefern. Anschließend freunde ich mich aber mit dem Gedanken an, sich lieber über das Dargebotene zu freuen und weiter zu genießen.
12. Flügel für dich
Ein weiter Song aus den Top 3 im Forum, für welchen ich mich entschieden habe. In irgendeinem Interview wurde es ja von Bandseite aus angekündigt, wieder mehr lebensbejahende / motivierende Songs zu schreiben. Dass die Ausbeute dabei so gut ausfallen würde, hätte ich nicht gedacht. Vielen Dank dafür, denn ich kann jede der gehörten Zeilen gebrauchen und das mehr denn je.
Gerade noch oben als Vergleich herangezogen, könnte ich mir das Lied sehr gut auf Weiß oder Schwarz vorstellen, das ist tatsächlich mal eine Zeitreise durch 40 Jahre Onkelz. Ob freiwillig oder nicht, aber für mich bietet dieses Album einen Querschnitt aus allem bisher dagewesenen.
Der Miniknackpunkt:
Nach 3:00 Minuten hatte ich beim musikalischem Aufbau mit einem powervollen Abgang wie bei der „Stunde des Siegers“ gerechnet. Dies ist zwar nicht in der Form eingetreten, dennoch bleibt „Flügel für dich“ auch aufgrund des Refrains ganz oben in meinen Highlights.
13. Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf
Bedarf es hier noch weiterer Worte? Vermutlich DER Song des Albums für einen Großteil der Fans. Ehrlicher kann man seine Vita nicht besingen. Dazu dieser melodische Refrain. Vermutlich wird kein Song so sehr an die „alten Onkelz“ herankommen, die mit eben diesen Stücken Alleinstellungsmerkmal für Alleinstellungsmerkmal geschaffen haben.
Wie viele andere trieb auch der Plot Twist mit „und wenn es die Onkelz nicht mehr gibt“ ein altes und verhasstes Gefühl zurück in die Venen. Die Onkelz sind wie alles andere endlich, zumindest physisch. Mit diesem Gedanken musste ich allerdings schnell von Bord gehen, von diesem voranschreitenden Dampfer, der weiter auf voller Fahrt ist und in meinen Augen sogar alsbald neues Eis durchbrechen muss. Dies wäre zumindest eine beruhigende Herangehensweise um das kurze Traumata zum Schluss dieser Platte abzuschütteln. Dies sage ich nicht nur aus Gründen, um das Ende zu verzögern, sondern bin felsenfest davon überzeugt, es kann gerne nochmal nachgelegt werden. Selbst wenn es da nur zur Hälfte wie jetzt werden sollte, ich würde es lieben.
Vielen Dank für dieses Album, welches ich im Jahr 2020 so sehr gebraucht habe.