Albumreviews zu "Böhse Onkelz" (Album)

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Mensch oder Gott.

  • 1. Prolog

    Kann man sich anhören. Nicht gut. Nicht schlecht. Stört nicht. In Ordnung.


    2. Kuchen und Bier

    Der Beginn könnte aus einem Tarantino Western sein, jemand kommt langsam in einen Saloon, geht Richtung Bar und schaut dabei grimmig und man wartet gespannt was passiert, zumindest sagt mir dies mein Kopfkino, das Intro danach erinnert mich etwas an Hier sind die Onkelz.

    Erfrischender Opener, vom Text hätte ich mir etwas mehr Pathos erwartet, etwas mehr auf die Kacke hauen nach 40 Jahren, aber die Onkelz sind halt nicht mehr die Jüngsten, statt mit Nutten, Crack und Spielautomaten wird brav mit Kuchen und Bier gefeiert.

    Insgesamt aber ein guter Beginn.

    8/10


    3. Bruders Hüter

    Melodisches Teil, haut mich nicht um, aber völlig ok.

    7/10


    4. Ein Hoch auf die Toten

    Gefällt mir ganz gut, gerade der Refrain, aber warum versteht Kevin den Tod nicht als das Ende vom Leben. Vielleicht ist er aber ja auch Gott und weiß somit mehr.

    Wer will schon ewig leben? Ich!

    7/10


    5. Prawda

    Das Stück lacht mich nicht an, aber auch nicht aus. Solides Stück, aber auch nicht mehr.

    6/10


    6. Saufen ist wie weinen

    Musikalisch mag ich das Lied, lacht mich textlich aber nicht so an. Oder vielleicht aus.

    5/10


    7. Wie aus der Sage

    Das bisher beste Stück. Musikalisch und textlich stark.

    9/10


    8. Du hasst mich! Ich mag das!

    Geht gut nach vorne, textlich aber nicht meins.

    6/10


    9. Rennt

    Für mich eines des schwächeren Stücke.

    5/10


    10. Wer schön sein will muss lachen

    Im Prinzip ganz ordentlich, nur interessiert mich nicht ob Kevin den Müll rausbringt, sein Rasen mäht und ansonsten seine Wohnung putzt. Wahrscheinlich schickt er Stephan immer seine alltäglichen Erledigungen, natürlich oldschool per Brieftaube. Dies hat Stephan dann wohl in dem Song verarbeitet, anders kann ich mir das nicht erklären.

    6/10


    11. Der Hund den keiner mag

    Es geht wieder aufwärts. Textlich und musikalisch ein gutes Teil.

    8/10


    12. Flügel für dich

    Wer will schon mit Gott sprechen, nettes Stück.

    8/10


    13. Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf

    Ein würdiger Abschluss

    9/10


    Fazit:

    Ordentlich. Sogar sehr.

    "Kriminelle sind verhöhnt in diesem Land
    Und im Finale schüttelt Merkel einem Hoeneß dann die Hand"

  • Wie aus der Sage - Aktueller Stand, der erste Song den ich mir immer wieder anhören muss. Epochal!


    Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf


    Der Text Hinterlässt einen Kloß im Hals. Aber nicht so, wie bei "Ihr hättet es wissen müssen." Schließlich gehts ja noch "paar Jahre" weiter.

    BOSC


    <<>>

    Adioz BO Forum

    <>



  • 1. Prolog

    Vom Prolog war ich angenehm überrascht - hatte das Schlimmste erwartet. Besonders gefällt mir die Stelle "auf unseren Wunsch wurde der Name nicht geändert" frei nach "Name von der Redaktion geändert". Da musste ich schmunzeln.


    2. Kuchen und Bier

    Erster Gedanke: Klingt, als seien die Jungs auf dem Cover der "Hier sind die Onkelz" erwachsen geworden. Erinnert allgemein an mein Lieblingsalbum und gefällt mir echt gut.

    "Vom Erfolg überrollt wie von einem Laster und hinter der Musik das Rezept für ein Desaster". Beschreibt die Karriere glaub ich perfekt.

    9/10


    3. Bruders Hüter

    Hatte ich mir anders vorgstellt, daher hat der Song bei mir ein bis zwei Durchläufe gebraucht. Mittlerweile gefällt er mir gut, geht gut ins Ohr, vor allem die Hook.

    Bei der Stelle "Du bist das erste Mal du selbst, lass dich in die Arme nehmen" sah ich direkt Stephan vor meinem inneren Auge auf der Bühne stehen, beim Singen sein leicht schelmisches Lachen das bis in seine Augen blitzt und den Blick seitlich auf Kevin gerichtet.

    7/10


    4. Ein Hoch auf die Toten

    Schwierig. Die erste Strophe ist schön, aber insgesamt ist mir das Lied zu "lebensverneinend". ICH will im Diesseits leben, sehr gerne auch ewig und vor allem sehe ich die Erde nicht als Wartesaal - auf was soll ich hier Warten? Auf den Tod? Ich warte nicht auf der Erde, ich lebe!

    Aber Stephan versteht den Tod auch nicht als das Ende vom Leben - und vielleicht liegt hier der Knackpunkt. Für mich gibt es nach dem Tod eben nichts mehr.

    Sehr schöner Satz noch aus der zweiten Strophe: "Der Tod kommt Freunde und Familien holen, die Besten hat er schon gestohlen".

    7/10


    5. Prawda

    Eigentlich ein guter Song, wirkt auf diesem starken Album aber eher schwach. Ist allerdings Jammern auf hohem Nievau. Solides Stück, auf der Memento wärs wahrscheinlich ein hammer Song gewesen.

    6/10


    6. Saufen ist wie weinen

    Melodisch, klasse Text, auch wenn ich mit Alkohol eher wenig am Hut habe, gefällt mir der Song. "Es ist zu laut in meinem Kopf, zu laut in den Gedanken, kann die ganze Welt bitte mal die Fresse halten?" - Grandiose Zeilen, die sich auch auf anderen Konsum als Alkohol übertragen lassen.

    7/10


    7. Wie aus der Sage

    Weiß gar nicht, wo ich anfangen soll ... Melodie, Gesang, Text .... superlative - alles mega. Und die Hook!! Onkelig as Onkelz can be! Absoluter Ohrwurm und ein ganz heißer Favorit auf dem Album. Gänsehaut schon bei den ersten Zeilen, Kevins Stimme, dazu der Text .... krieg schon Gänsehaut ohne es zu hören haha. Bei jedem weiteren Hören ist der Song in meinem Kopf mehr gereift.

    10/10


    8. Du hasst mich! Ich mag das!

    Gefällt mir auch sehr gut. Der Text enthält einige geniale Stellen, meine Lieblingszeilen sind "Langweilst du dich genauso wie mich" imd "Spiel um dein Leben, ich hoffe du stirbst". Ging gleich beim ersten Hören gut rein und hat sich auch nicht verschlechtert seitdem. Hat mich erst mal an "Ohne Dich" von den Ärzten erinnert nur in textlich höherer Qualität, nach mehrmaligem Hören steckt in dem Song aber noch mehr drin.

    8/10


    9. Rennt

    Der Song ist für mich ehrlich gesagt die größte Enttäuschung auf dem Album. Ich hab mir nach den Linernotes soooo viel von diesem Stück versprochen. Aber mir ist der Text viel zu abstrakt, ich hätte mir ne klare Aussage gewünscht, die auch bei jedem im Onkelz-Kosmos und darüber hinaus direkt ankommt.

    Selbst nach mehrmaligem Lesen habe ich keine Ahnung, was mir der Text sagen soll. Wer ist "Ich" und wer sind "ihr"? Keine Ahnung, ob ich mit dem Song jemals warm werde. Ich hatte auf eine Nummer wie "Schöne neue Welt" oder "Entfache dieses Feuer" oder so gehofft. Dass das Stück überhaupt Punkte erhält liegt einzig an der Musik, die ist nämlich fein.

    3/10


    10. Wer schön sein will muss lachen

    Das ist der zweite Song mit dem ich nicht so warm werde. Von der Musik her super, gerade die Bridge geht ins Ohr Aber die Hook? Was war denn da los? Die ist mir echt ein bisschen zu absurd. Richtig schlecht ist er nicht, nur für mich irgendwie nicht ganz so onkelig. Was aber halt echt hauptsächlich an dieser Hook liegt. Insgesamt passt der Song für mich eher auf ein W-Album.

    5/10


    11. Der Hund den keiner will

    Lieb ich den Song! "Jeden verdammten Tag" - stellt euch das nur mal live vor! Gänsehaut! Tolle Melodie, mega Text, Gehört auf meine Favoritenliste. Aber eine Frage habe ich: WARUM zur Hölle heißt der Song "... den keiner will"? War der Reim "Tag - mag" zu simpel? Das macht mich kirre haha

    9/10


    12. Flügel für dich

    Das passende Pendant zum Hund. Der Depressive wird von den Flügeln wieder aufgebaut. In meinen Augen auch perfekt aneinandergereit auf dem Album. Erst Leid klagen, dann aufgebaut werden. Melodie geht auch hier gut ins Ohr.

    8/10


    13. Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf

    Unfassbarer Song. Am Ende hab ich fast geweint - und egal wie oft ich das Lied höre, am Ende gibts einen kleinen Stich in meinem Herzchen. Ich finde es gut, dass sie die Chance genutzt haben, eine Art Abschiedssong zu schreiben. Keiner weiß, was die Zeit bringt und nichts ist schlimmer als gehen zu müssen ohne die Gelegenheit gehabt zu haben, sich zu verabschieden.

    Der Song erzählt eine Geschichte und malt Bilder im Kopf, dazu Kevins Stimme, die Melodie - neben !wie aus der Sage! mein absoluter Favorit. "Ich fühle mich wie ein verkaterter Gott" - grandiose Zeile.

    10/10


    Fazit:

    Sehr melodisch, geht gut ins Ohr, man kann schnell mitsingen, viel live Potential. Was ich ein bisschen vermisse ist so ein "Gröl-Song" wie "Gehasst, verdammt, vergöttert" oder so. Und ich hätte mir einen Song gewünscht, der noch mal klarstellt, dass die Onkelz die Geilsten und Größten sind. Dieses "Helden leben lange, Legenden sterben nie" Ding gespickt mit Pathos. Aber das ist nun wirklich Jammern auf extrem hohem Niveau. Es gab lange kein Onkelz-Album mehr, das mir beim ersten Hören direkt so gut ins Ohr ging, zumeist brauchen die bei mir 1-10 Durchgänge. Hier war ich nach dem ersten Durchgang selig.

    "Etwas hässlich und anders, etwas hessisch und anders
    Ja stimmt, etwas dreckig und langsam
    Genau hier, wo es die Besten im Land hat, wo das Hasch raucht, Schlappmaul, teste die Frankstadt!" (V)


    Ich bin Frankfurter, ich kann mein Gesicht niemals nach unten halten und wenn Gott es will ist diese Eigenschaft mein Untergang!

  • "Bist du bereit, bist du soweit - hörst du den Ruf der Seele"


    Des Bruders Hüter

    Ich wusste es von dem Moment an, als ich den Titel gelesen habe. Hammer-Song!


    "Dort wo Flügel Feuer fangen, blutest du für dich - jeden verdammten Tag"


    "Der Hund den keiner will"


    Ich kann echt nicht mehr - wer textet solche Zeilen? Wie kann man so was? ;(

    ~~~~Wake me when 2020 is over~~~~~

    "If life sends you Thor, send him back and demand Loki..."

  • 40 Jahre Böhse Onkelz. 40 Jahre. Böhse. Onkelz. Es gibt wohl kaum einen Menschen in Deutschland, der noch nie von den Onkelz gehört hat. Und es gibt wohl kaum einen Menschen in Deutschland, der keine Meinung über die Onkelz hat. „Gehasst, verdammt vergöttert“ ist weitaus mehr als nur eine alkoholgeschwängerte Phrase, die sich gut grölen lässt. Und nur wir eingeweihten wissen, wieso diese drei simplen Worte so viel mehr bedeuten. „Böhse Onkelz“. Das ist nicht nur der Name einer Band, es ist die musikalische Autobiografie vier Frankfurter, die uns ihr gesamtes Leben, ihre Ängste, Wut, Liebe, Schmerzen, Dämonen, Herzen und Seelen geöffnet und ausgebreitet haben. „Böhse Onkelz“ ist auch der Name dieses Spätwerks, und nicht etwa der selbstbetitelte Name eines Debüts. „Böhse Onkelz“. Ein treffender Name für dieses Spätwerk, das womöglich das letzte Onkelz-Album aller Zeiten sein wird und das hervorragend beschreibt, was wir in den zwölf Songs plus Prolog geboten bekommen – eine Zusammenfassung einer Band – oder anders gesagt, ein Rückblick auf vier Leben. Unweigerlich muss ich hier an Hermann Hesses „Stufen“ denken, weshalb ich hier nicht auf jeden einzelnen Song eingehe, sondern nur meine Ersteindrücke schildern möchte. Ganz gemäß der berühmten Zeile jenes Gedichtes,…


    …„jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“


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    Schon der „Prolog“ bietet so viel Inhalt, dass man jedes Wort auf die Goldwaage legen sollte. Keine Silbe ist sinnfrei gewählt, alles hat Gewicht. Fast schon hätte es nur dieses Prologs ohne weiterer Lieder gebraucht, um zu verstehen, um was es der Band bei „Böhse Onkelz“ geht - ein sich Vergegenwärtigen, was 40 Jahre Onkelz bedeuten. Immer wieder greifen die Onkelz in diesen zwölf ihre eigene Geschichte auf, ihr Leben. Immer wieder beziehen sie sich selbstreferenziell auf ihr Œuvre, und nur die Kenner ihrer Songs können sich ganz dem hermeneutischen Zirkel hingeben. In dieser Form hat es das bisher noch nie gegeben. Unweigerlich muss ich bei „Die Zeit der großen Kämpfe“ an alte Songs wie „Gesetze der Straße“ denken, aber auch „Onkelz vs. Jesus“ der Adiós (das meiner Meinung nach genauso wie „Einmal“ durchaus auf „Böhse Onkelz“ hätte erscheinen können) habe ich sofort im Kopf. „Großes Maul und nichts dahinter“ – „Wir waren doof aber selbstbewusst“, „Das Gaspedal ganz durchgedückt“ – „Liebten den Geruch von Benzin am Morgen“. Schon „Onkelz vs. Jesus“ war ein Rückblick, thematisch reiht sich „Kuchen und Bier“ nahtlos daran an und eröffnet einem den erweiterten Sinnhorizont zu den alten Liedern. Auch „Flammen im Herz“ weckt bei mir sofort eine Assoziation zu „Flammen“ der EINS, und all dem, was darin beschrieben wird, während „Hinter der Musik das Rezept für ein Desaster“ die vielleicht stärkste Zeile des Albums ist. Sie lässt uns alle nochmal vergegenwärtigen, dass die Onkelz nicht nur Musik gemacht haben, sondern ihr Leben besungen haben. Es wurde schon oft beschrieben, und doch mag ich es wiederholen – (fast) alles, was besungen wird, jedes Lied, alles ist genauso passiert und ist autobiografisch.


    Doch es geht auch weitaus offensichtlicher, fast schon mit Selbstzitaten, die dieses Spätwerk so besonders machen. „Was lange währt wird endlich Wut“ katapultiert uns direkt ins Jahr 1995, „Hier sind die Onkelz“, während „Macht Krach, Desperados“ uns zur Memento aus dem Jahr 2016 trägt. „Macht Krach und reckt die Fäuste“. Ein bisschen schmunzeln musste ich bei Desperados dann doch, denn auch hier hatte ich sofort ein Bild im Kopf – nämlich das geniale Cover vom „Spiel mir das Lied vom Tod“-Bootleg aus dem Jahr 1995.

    „Des Bruders Hüter“ macht hier gleich weiter. „Da wo wir gehen, wo wir stehen“ ist eine Referenz auf „Wo auch immer wir stehen“ der Memento, und in Gänze nur zu verstehen, wenn man die Geschichte der Band, das Verhältnis von Kevin und Stephan und natürlich die Songs kennt. „Wird das Leben hart“ kann durchaus als Anspielung auf „Nichts ist so hart wie das Leben“ gesehen werden, auch hier gilt es wieder, die Gesamtaussage des Liedes von 1996 zu memorieren und in Bezug auf das Leben der vier Frankfurter zu setzen.


    Das gesamte Werk ist geprägt hiervon, es ist ein wahres Sammelsurium für Kenner. „Ein Hoch auf die Toten“ verweist „Gleiches Recht für alle, jeder kommt mal dran“ auf „Der Preis des Lebens“ der 1998er Viva Los Tioz, und noch offensichtlicher wird an Trimmi gedacht – „Der Tod kommt Freunde und Familie hol’n; die Besten hat er schon gestohl’n“. „Nur die Besten sterben Jung“ vom 1991er Album Wir ham‘ noch lange nicht genug hätte man wohl kaum besser indirekt zitieren können. „Ich hänge den Himmel von Rosen“ erweckt bei mir wieder eine Assoziationskette, und ich lande erneut im Jahr 1998 – „Ich pflücke Rosen für dein Grab“. Wie es schon im „Prolog“ heißt – „Aus Respekt vor den Toten wurde alles genau so erzählt, wie es sich zugetragen hat“.

    Ich könnte ewig so weitermachen, überall hinterlassen uns die Onkelz Krümel, die uns auf eine Spurensuche in ihr Gesamtwerk, ja, ihr Leben versetzt. Jeder wird vielleicht etwas anderes finden und interpretieren, aber wir alle wurden herzlich eingeladen, uns gemeinsam auf die Spurensuche zu begeben.


    Als letztes möchte ich auf die „Erinnerung tanzt in meinem Kopf“ eingehen. Das Lied kann für sich selbst stehen, und sagt alles aus, was gesagt werden muss. Doch auch hier möchte ich noch einige Referenzen hervorheben, die verdeutlichen sollen, was dieses Spätwerk so bedeutend macht. Fangen wir doch gleich beim Titel des Liedes an. „Erinnerung tanzt in meinem Kopf“. Mühelos könnten, dürfen, ja, müssen wir hieraus ein Zitat im Zitat machen, auch wenn es im Booklet nicht so dargestellt wird. „‚Erinnerung‘ tanzt in meinem Kopf“. „Erinnerung“, Onkelz wie wir, 1987. „Von ganz unten nach ganz oben“ weist meiner Meinung nach direkt in zwei Wege und kann verschieden interpretiert werden, oder eben als beides. Offensichtlich springt uns hier „Ich war ganz unten und ganz oben“ der Adiós von 2004 ins Gesicht, doch musste ich zunächst an „Onkelz 2000“ von „Ein böses Märchen…“ denken, während es uns „Wir wollten lieber krepier’n; als auf Knien leben“ wieder einfach macht – „Lieber stehend sterben“, Weiß, 1993. Und auch eine Referenz auf den damaligen Onkelz-Abschied meine ich entdeckt zu haben, „An meine Brüder und Begleiter, Freunde feiert weiter. Wenn es die Onkelz nicht mehr gibt, hört dieses Lied“ katapultiert mich, vor allem angetrieben durch Dennis Diels und Marco Matthes‘ „Gonzo“-Biografie, auf den Lausitzring 2005, Vaya Con Tioz. Schließe ich die Augen, so habe ich Gonzos Abschiedsrede vor mir, die genau das aussagte, was diese Zeilen nun in sich tragen. Da der Text von Stephan stammt, darf man auch hier gerne darüber nachdenken, wie er wohl nun über Gonzos damalige Wortwahl, das Ende der Band, denkt, und wie er sie in sich aufgenommen hat. Ohnehin ist es wohl kein Wunder, dass die „Gonzo“-Biografie, die sich nun mal mit dem Leben Matthias Röhrs beschäftigt, zu einem recht ähnlichen Zeitpunkt wie „Böhse Onkelz“ erschienen ist. Beides ist Selbstreflektion und eben „Erinnerung“.


    Abschließend möchte ich es nun mit Walter Benjamin (1882-1940) halten: „In den Gebieten, mit denen wir es zu tun haben, gibt es Erkenntnis nur blitzhaft. Der Text ist der langanhaltende Donner“, und so wird es auch die Onkelz, die die Texte, die Musik, ja, die musikgewordene Biografie dieser vier Menschen aus Frankfurt länger geben als von 1980-2020. Und noch in 40 Jahren wird man sich von ihnen erzählen, auf die eine oder andere Weise.


    „Wenn es die Onkelz nicht mehr gibt,

    hört dieses Lied.“


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  • Die Vorfreude auf dieses Album war immens. Und die Vorraussetzungen waren gut: 40 Jahre, der Bandname als Titel, Eigenproduktion und eine Welt, die Inspiration en masse liefert.


    Vorneweg: Böhse Onkelz ist ein mehr als würdiges Album zum 40. Jubiläum. Die Zeit der Schlachten ist vorüber, aber sie haben noch immer was zu sagen. Bedachter, reifer, nicht mehr plump-vulgär. Die Antidote zum peinlichen Klischee-Onkel.


    Die ersten 55 Minuten Spielzeit hörte ich über Noise-Cancelling-Kopfhörer – frei nach "Saufen ist wie weinen": Kann die ganze Welt bitte mal die Fresse halten? Und nach dem ersten Durchlauf: Verblüffung. Es gab keinen Song, den ich hätte skippen wollen. Das passiert selten (sogar bei Tools Fear Inoculum hab ich es getan).


    Nach gut 10 Runden haben sich die ersten Favoriten hervorgetan:

    • Wie aus der Sage
    • Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf
    • Rennt!
    • Ein Hoch auf die Toten
    • Flügel für dich

    Und noch immer gibt es keinen Song, den ich überspringen will. Ganz im Gegenteil: Das Album wird von Mal zu Mal besser.


    Die Onkelz sind angekommen, in ihren Heimathafen eingelaufen. Gratulation Stephan, Gonzo, Kevin und Pe – und danke für dieses Werk, das noch lange nach dem Ende der Onkelz nachhallen wird.

    Summum bonum esse animi concordiam.

  • Der erste Durchlauf und meine Gedanken beim ersten Mal hören der Songs:


    'Prolog'

    Ben Becker. Ich mag den Typen. Und seine Stimme.

    Nette Ansprache


    'Kuchen und Bier'

    Geiler Sound. Man hört den Bass ordentlich raus.

    Geiler Opener.

    Fette Stimme von Kevin.


    'Des Bruders Hüter'

    Schöner Song für Kevin. Endlich mal nicht im Fahrwasser von irgendwelchen Drogen-Songs.


    'Ein Hoch auf die Toten'

    Ich dachte, der Song hat's echt schwer bei mir gegen 'Nur die Besten...' und 'Der Platz neben mir' anzukommen. Aber das ist schön.


    'Prawda'

    Musikalisch auf jeden Fall sehr geil.

    Die Wahrheit... Ich glaube, man sollte den Text an vielen Stellen als Kritik verstehen. Und nicht unbedingt als Aufruf nur seine eigene Wahrheit als bare Münze zu nehmen.

    Da muss ich mir die Linernotes und Stephans Worte im RockHard (oder doch Metal Hammer?) nochmal durchlesen.


    [Anmerkung: Ich hab die Deluxe Version der CD, das eingeklebte Booklet ist unpraktisch beim Stöbern xD]


    'Saufen ist wie weinen'

    Guter Song über den Alkoholmissbrauch der überall herrscht. Im Verborgenen und auch ganz öffentlich.

    Hab ich schon gesagt, dass ich kaum noch trinke? Selten mal ein Bier, wirklich selten***


    'Wie aus der Sage'

    Alter, Pe! Was ein Text. Sicherlich auch an Kevin gerichtet, aber ganz allgemein ein sehr geiles Teil.

    Bin gespannt ob das auf den Shows gespielt wird und wie es umgesetzt wird.


    'Du hasst mich! Ich mag das!'

    Gefällt mir sau gut! Der Text prangert schön an. "Die Deutschen" die immer nur am Jammern sind... ist das erste was mir dazu einfällt.


    'Rennt!'

    Die Propaganda heutzutage, ja... ich mag den Song.

    Könnte schon gut an die AfD gerichtet sein.


    'Wer schön sein will muss lachen'

    Erinnert mich vom Titel an DER Ws 'Lachen steckt an' (ich liebe den Song!).

    Ziemlich spirituell angehaucht vom Text. Passt. Der Weidner ist sowieso inzwischen mehr Hippie als alles andere xD

    Was ich in der Hinsicht nicht schlecht meine.


    'Der Hund den keiner will'

    Oh. Der trifft mich irgendwie. Da ich das letzte Jahr über immer wieder ziemlich da hing, deppresiv drauf und irgendwie nach etwas gesucht hab was mich vorwärts bringt.

    Schönes Teil :)



    'Flügel für dich'

    Auch wenn mich der Teil mit dem Glauben ein wenig stört, aber hier muss man halt sehen was man mit Glauben und Gott meint. Mit Kirche und Religion hab ich nichts am Hut. Glauben. An irgendwas bestimmt. Karma. Gott. Irgendwie in uns selbst. Genauer will ich da gar nicht drauf eingehen.

    Auch wieder, wie schon 'Wer schön sein will...' spirituell angehaucht. Setzt euch mehr mit euch selbst und eurem Wohlbefinden auseinander! :);)


    'Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf'

    Sehr geiler Abschluss und knüpft für mich nahtlos an 'Kuchen und Bier' an.
    "Und wenn es mich nicht mehr gibt, es bleibt dieses Lied"

    Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot. Tot ist nur, wer vergessen wird.




    ***Hab da echt inzwischen fast 'ne Abneigung dagegen entwickelt.

    Anfangs war's nur um mir zu beweisen, dass ich es ohne kann. Das ging ganz gut, ohne Probleme.

    Dann war ich, als ich den Führerschein mit 25 hatte, immer der Fahrer. Klar.

    Und inzwischen... hmmm... ich hab zu oft gesehen, wohin Alkohol führen kann. Und ich mag das Gefühl vom Besoffen sein und dem Rausch nicht. Das festigt sich die letzten zwei bis drei Jahre immer mehr.

    Allgemein: kein Alk, keine Zigaretten, nicht kiffen, möglichst wenig Zucker. Nichts, was körperlich und/oder im Kopf verändert und/oder abhängig macht bzw. machen könnte. Wobei ich da ziemlich sicher bin, dass ich entgegen der Klischees und Vorurteile null Anreiz für biete. Klischee und Vorurteile? Weil mein Erzeuger Alki war/ist, keine Ahnung, keinen Kontakt zu ihm und meine Mutter übel der Junkie war. Inzwischen endlich auch clean.

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    10.06. Frankfurt(Main) | 18.+19.06. Frankfurt(Main) | 27.09. Stuttgart

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    01.+02.06. Wiesbaden | 14.06. Köln | 01.08. Coesfeld | 09.-13.08. Punk Rock Holiday | 16.08. Ljubljana

  • Prolog

    Kann man mal so machen


    Kuchen und Bier

    Mein neues hier sind die Onkelz

    9/10


    Des Bruders Hüter

    8/10


    Ein Hoch auf die Toten

    9/10


    Prawda

    7/10


    Saufen ist wie weinen

    9/10


    Wie aus der Sage

    10/10


    Du hasst mich Ich mag das

    8/10


    Rennt

    8/10


    Wer schön sein will muss lachen

    9/10


    Der Hund den keiner will

    9/10


    Flügel für dich

    8/10


    Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf

    10/10

  • Prolog

    ganz witzig

    6/10


    Kuchen und Bier

    bißchen mehr Pathos wäre cool gewesen.

    7/10


    Des Bruders Hüter

    kann ich textlich und muskalisch nichts mit anfangen

    4/10


    Ein Hoch auf die Toten

    cooler Text und musikalisch ganz OK

    8/10


    Prawda

    belanglos, textlich wie musikalisch

    2/10


    Saufen ist wie weinen

    nette Idee der Auseinandersetzung mit dem Thema, musikalisch jedoch belanglos.

    4/10


    Wie aus der Sage

    gänsehaut und erstmals richtiges "Onkelz-Feeling"

    9/10


    Du hasst mich Ich mag das

    textlich und musikalisch belanglos

    4/10


    Rennt

    kann ich weder musikalisch noch textlich was mit anfangen

    2/10


    Wer schön sein will muss lachen

    gibt mir nichts, musikalisch OK

    3/10


    Der Hund den keiner will

    alles schon 20x besser gehört, musikalisch auch eher mau

    3/10


    Flügel für dich

    textlich ganz ok, muskalisch nicht meins

    4/10


    Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf

    ungewohnter, aber schöner & passender Gesang. Keine Gänsehaut

    6/10


    Alles in Allem:

    Die Art und Weise wie getextet wird hat sich sehr verändert. Dies führt dazu, dass es bei mir bei dieser Scheibe wie auch bei Memento sogut wie keine Gänsehaut-Momente mehr gibt. Schade. DIe Themen sind ja mehr oder weniger seit 40 Jahren die Gleichen, daher ist es irgendwie auch klar, dass man andere stilmittel beim Texten finden muss, wenn man sich nicht ständig wiederholen möchte. Für mich bedeuetet dieser stilistische Wandel jedoch, dass die Identifikation zum Größtenteil flöten geht und dieser "Lieder, die das Leben schreiben" Faktor wegfällt.


    Muskalisch geht es jetzt auch mehr in sanftere Rockgefilde - die Abmischung finde ich gut, jedoch gefällt mir der Gitarrensound nicht. Hier würde ich mir mehr Druck und Härte wünschen.


    Aufgrund der kreierten Erwartungshaltung im Vorfeld hatte ich doch etwas andere Erwartungen was "Back to the Roots / Besinnung was die Onkelz ausmacht" angeht und wurde dahingehend doch etwas enttäuscht.

    Besser als Memento ist die Scheibe jedoch.

  • Das Album hat bei mir im Vorfeld der Veröffentlichung eine fast schon verloren geglaubte Vorfreude geweckt (weshalb ich mich überhaupt erst hier angemeldet habe) und es hat mich beim ersten Hören dann auch mehr gepackt als Memento. Und ja, es ist ein gutes bis sehr gutes Album.


    Mit jedem Durchlauf merke ich jedoch auch, dass ich wohl zu Beginn geneigt war, meine Vorfreude mit Gewalt belohnt sehen zu wollen und das neue Album meiner Lieblingsband auch mir selbst als „Bombe“ verkaufen zu wollen. Dass es diese Bombe für mich in der Rückschau vielleicht doch nicht werden könnte, scheint mir vermeidbar und hat auch nichts damit zu tun, dass ich mich mit Entwicklungen schwer tun würde (im Gegenteil, siehe unten). So war die Dopamin in meinen Augen der beste Fortschritt, während E.I.N.S. Für mich bis heute sicher das Onkelz-Album ist.


    Positiv: Das Album ist in sich stimmig, was bereits beim Titel sowie der Covergestaltung beginnt und sich im gelungenen Prolog fortsetzt. Dann gefällt mir Kevins Stimme (auch in der Vielfalt) – zumal die Texte auf der Scheibe spitze sind, was für mich bei Memento noch ein ungewohnter Kritikpunkt war. Hervorzuheben sind außerdem zwei Songs. Nämlich einerseits „Der Hund, den keiner will“, ein total geiles Expermient, das mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Andererseits „Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf“: Nahe an der Perfektion und dürfte bereits jetzt in meiner Top-5-Onkelz-Liste gelandet sein. Unfassbare Stimmung, die da transportiert wird. Möchte es auch gar nicht weiter zerreden, für mich in jeder Beziehung 10/10!


    Negativ (Jammern auf hohem Niveau): Gerade da Kevin gut aufgelegt ist, sind mir Stephans Gesangsanteile zu hoch und an vielen Stellen ist mir die Stimme zu leise. Hier bin ich mir noch unsicher, ob das eine Frage der Abmischung oder der sonstigen Instrumentalisierung ist. Ferner hätte ich mir 1-2 Themen mit mehr Bezug zur aktuellen Lage erhofft. Das düstere „Rennt!“ bleibt mir da etwas zu vage. Apropos düster – dieser Charakter scheint mir an manchen Stellen etwas aufgesetzt und auch die fast durchweg tiefen Gitarren versuchen doch auf Biegen und Brechen eine gewisse Härte zu vermitteln. In diesem Zusammenhang lassen manche Songs auch einen Wiedererkennungswert vermissen und ich bin einfach überzeugt, dass ein Album der Onkelz immer ein paar Stücke dieser Art haben sollte. Hier stelle ich auch ein wenig die Live-Tauglichkeit der aktuellen Scheibe in Frage. Wenn ich versuche, mein schwammiges Gefühl zu präzisieren, so hat das viel mit dem Gefühl zu tun, das ich – mit Ausnahme von „Schneller, Höher, Weidner“ – bei den Solo-Alben von Stephan hatte: Tendenziell überladene und verkopfte Kompositionen mit weniger eingängigen Refrains; wechselnde und kantige Riffs, gegen die z.T. angesungen werden muss und die auch das Hören stellenweise anstrengend machen. Denn in meinen Augen braucht nicht jeder Song einen Pre-Chorus und es ist auch okay, wenn der Gesang in den Strophen mal nur von gedämpften Powerchords im Hintergrund begleitet wird oder der Refrain beispielsweise von Akkorden getragen wird, die über ganze Takte ausgehalten werden. Das ganze geht hier für mich leider zu Lasten von Gonzos Solospiel. Während ich sonst immer jedes seiner Soli sofort mitpfeifen konnte, weil sie einfach auf natürliche Weise in die Stimmung des Songs passten, habe ich nun den Eindruck, dass man auf ein Solo nicht verzichten wollte, dass das Stück aber bereits zu überfüllt ist, um hier eine entsprechende Bühne zu bereiten. Das soll nicht bedeuten, dass Gonzos Spiel auf dem vorliegenden Album weniger virtuos sei – im Gegenteil!


    Kuchen und Bier (8/10): Tolle Überleitung zum Prolog, nimmt dann viel Anlauf zu einem insgesamt gelungenen Song, der vom Text und dem ausnahmsweise eingängigen Refrain lebt. Weiß nicht, ob er live als Opener taugt.


    Der Bruders Hüter (6/10): Höhepunkt sind die Akzentuierungen in der Strophe. Ansonsten sehr solide, aber eben auch das Paradebeispiel für einen Song, der ohne Kevins Stimme locker leicht auf der jüngsten W-Platte durchgegangen wäre.


    Ein Hoch auf die Toten (7/10): Steigerung, auch aufgrund des guten Themas und des hier homogenes Solos von Gonzo.


    Prawda (3/10): Ist nüchtern betrachtet keine Katastrophe, aber weit unter Onkelz-Niveau und für mich der mit Abstand schwächste Song des Albums. Ich muss mir schon bewusst merken, dass die Strophe ganz gelungen ist. Ansonsten leider recht nichtssagend, bleibt zu keiner Sekunde hängen.


    Saufen ist wie weinen (9/10): Das Vorspiel ist sehr cool, wenngleich es insgesamt wieder langatmig daher kommt und der zweigeteilte Refrain an der Grenze ist. Dennoch für mich das zweitbeste Stück: Gutes und reifes Thema mit Ohrwurm im zweiten Teil des Refrains und insgesamt super Strophe. Liegt neben Kevins eindrucksvollem Gesang vor allem daran, dass die anderen Instrumente sich hier einmal zurück halten.


    Wie aus der Sage (8/10): Zwar auch düster und langatmig, aber man kann nicht leugnen, dass hier schon eine eindrucksvolle Atmosphäre erzeugt wird, die dem Stück letztlich ein Alleinstellungsmerkmal verleihen.


    Du hasst mich! Ich mag das! (6/10): Nette Bridge, erfüllt für mich ansonsten aber viele der o.g. Kritikpunkte. Der Refrain möchte zwar als Ohrwurm daherkommen, wirkt aber etwas aufgesetzt.


    Rennt (5/10): Erkenne das gut gewählte Thema und die musikalische Idee. Kevins Stimme, speziell bei „Rennt!“, werten das ganze etwas auf. Ansonsten aber noch verkopfter und langatmiger als zuvor.


    Wer schön sein will, muss lachen (6/10): Es geht bergauf – klarere Struktur und getragener Start in den Refrain, ehe es mir mit dem „Rausbringen des Mülls“ usw. wieder etwas zu viel wird.


    Der Hund, den keiner will (9/10): Alle Hüte ab, teilt sich mit „Saufen ist wie weinen“ Platz 2. Das sind gelungene Experimente, wie ich sie mir noch öfter gewünscht hätte


    Flügel für dich (6/10): Guter Refrain, aber die Grundkritik bleibt für mich. Holpriger Übergang vom Refrain zurück in die Strophe. Kann ich mir gut anhören, wird aber kein Hit.


    Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf (10/10): Siehe oben, unglaublich von der ersten bis zur letzten Sekunde. Bekommt gegen Ende durch den modifizierten Refrain nochmal einen neuen Charakter, aber auf sehr natürliche Weise. Mir ist klar, dass nicht 12 Songs in diesem Stil sein können und sollen. Aber irgendwie fällt schon auf, dass die Komposition hier weniger anstrengend ist.

  • 1. Prolog: Kann man sich ein mal anhören, der Becker hat ne angenehme Stimme, ist aber vom Rechner schon gelöscht.


    2. Kuchen und Bier: gelungener Opener, könnte meiner Meinung nach noch etwas mehr nach vorne gehen und mit mehr Tempo aufwarten, ansonsten eines der wenigen Highlights für mich auf dem Album. 8/10


    3. des Bruders Hüter: mein absoluter Favorit auf dem Album (Titel 13 ausgenommen). ich weiß gar nicht so recht weshalb, aber gefiel mir schon beim 1. Durchlauf und ist auf jedenfall der Song den ich bislang am häufigsten gehört habe. "Da ist der weg, ein neuer Weg, in ein anderes Leben" super melodisch, für mich die beste Hook auf dem Album. 9/10


    4. EIn Hoch auf die Toten: gefällt mir musikalisch gut, ist recht eingängig, mit dem Thema an sich kann ich relativ wenig anfangen. Also nicht mit dem Tod per se, aber tote zu feiern, statt sie zu betrauern. Für mich ist der Tod etwas schmerzvolles für die Hinterbliebenen (in dem Falle ich selbst). daher auch nur. 7/10


    5. Prawda: Puh, ja Durchschnittssong halt, für mich sowas wie Markt und Moral. wird sich bei mir nicht etablieren. 4/10


    6. Saufen ist wie weinen: Ein Song der mich vom Thema her noch nie betroffen hat, musikalisch ganz gut, rockig, auch wieder ein eingängiger Refrain: 6/10


    7. Wie aus der Sage: Oh man, also ich mag PE's Soloscheibe wirklich sehr! textlich find ich den Song auch gut, musikalisch hab ich damit allerdings große Probleme, er versucht was großes zu sein, ne epische Atmo zu erzeugen, scheitert aber alleine durch das permanent aufgelegte Echo für mich daran. ich mag den Sound einfach nicht. Ich mag auch den Refrain nicht, "Ich stehe auf, wie aus der Sage, mit neuer kraft aus der Niederlage" kitschig und zu gleich vom Wortklang eigenartig. und in welche Richtung zieht jetzt der Sog? Leider für mich nur ne 6/10


    8. Du hasst mich, ich mag das!: endlich mal etwas Tempo aufgenommen, allerdings textlich für mich belanglos, hatte bei mir allerdings auch bislang wohl die wenigsten Anläufe. 5/10


    9. Rennt!: Textlich viel zu Sperrig, finde aber grad die Stelle "Der Geist des Kain, ihr wolltet einen Teufel, weil es das ist, was ihr seid" ist textlich sowie vom Gesang her so fett, dass ich ihn bisher nicht geskippt hab. 5/10


    10. Wer schön sein will, muss lachen: "ich hab den Müll rausgebracht und den Rasen gemäht, ich hab die Fenster geputzt und vor der Haustür gefegt" ist mir textlich viel zu niedlich und wie gewollt aber nicht gekonnt, fast schon ne Fremdschamhook. Kann ich gar nichts mit anfangen mit dem Stück. 3/10


    11. Der Hund den keiner will: Sehr experimentelles Lied, aber ich finds richtig gut. Und es heißt "will", weil niemand im Tierheim vor dem Hund steht, den keiner mag. 8/10


    12. Flügel für dich: für mich neben Prawda und Wer schön sein will muss lachen, die größte Enttäuschung auf dem Album. sowohl die Strophen als auch der Refrain nicht auf Onkelz Niveau, meiner Meinung nach, vielleicht was zum Schunkeln auf ner Schlagerparty, kp. 3/10


    13. Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf: Wurde glaube ich schon zu genüge als Highlight des Albums angepriesen. Für mich auch der stärkste Song, hätte gerne noch einen Song in der Richtung auf dem Album geben dürfen. beim ersten hören und der Zeile "wenn es die onkelz nicht mehr gibt" ist mir ein Schauer über den Rücken gelaufen, hatte Gänsehaut am ganzen Körper. Wirklich schönes Lied, mit nem Tropfen Wehmut. 10/10

  • (1/2)


    Prolog vor dem Prolog:

    Ein zweites Mal eine Rezension zu einem neuen Album der Onkelz zu schreiben, unglaublich aber wahr, immer noch! Mehr als jemals zuvor sorgte eine „Promotion-Phase“ vor einem eben dieser Alben für mehr Anspannung und Vorfreude in mir. Merkwürdigerweise auch nochmal mehr als bei der Memento, wo es für mich persönlich noch eher darum ging, ob die Vier den Soundtrack des Lebens auch weiterhin abliefern können. Nachdem ich mir gesanglich, textlich und melodisch darum keine Sorgen mehr machen musste, aber auf weitaus mehr lebensbejahende und aufbauende Stücke hoffte, standen die Vorzeichen vor der „Böhse Onkelz“ diesmal also anders.


    Prolog:

    Der erste Gedanke, quasi der Prolog im Hirn: „Wie cool ist das denn?!“, neben einem fetten Grinsen und der geistigen Untermalung wie Ben Becker in einem Saloon, einem dahergelaufenem Gringo diese eröffnenden Sätze bei einem lauwarmen Tequila erzählt.

    „Dies ist eine wahre Geschichte“, womit wir auch schon einen der Hauptgründe für die teilweise religiöse Vergötterung dieser Band vorfinden.

    „Auf UNSEREN Wunsch wurde der Name nicht geändert“, ein verschmitzter Seitenhieb an die niemals endenden Aufrufe zu jenem Etikettenschwindel, den die Band mit einer Namensänderung vollzogen hätte.


    Wenige aber bedeutungsstarke Worte im Prolog, welcher mich ebenfalls auf Anhieb an das Intro von der Serie „Fargo“ erinnerte. Von daher, kann ich mit diesem kurzen Prolog jedes Mal gut in das Album einsteigen und würde nicht erst bei „Kuchen und Bier“ starten.


    2. Kuchen und Bier


    Dieser Platz ist auf Ewigkeit reserviert und zementiert. An dieser Stelle werden wir seit eh und je mit einen der wichtigsten Themen dieser Band konfrontiert. Eben jene Band himself. Der Umstand, dass eine Band aufgrund ihrer Mitglieder, der Geschichte hinter den Protagonisten, dem Aufstieg von ganz unten nach ganz oben, mit allen Schattenseiten und Lichtblicken, sorgt auch heute noch für ein einzigartiges Gefühl, welches es zwar in anderen Formen bestimmt auch bei anderen Bands gibt, aber seien wir ehrlich: Das Große, Ganze und Besondere wird es so nirgendwo mehr geben.

    „Heroisch, bis kläglich, von episch bis alltäglich“ war beim Opener auf „Memento“ für mich die treffendste Eigeninterpretation dieser Art.


    Im Gegensatz zu „Gott hat ein Problem“ gefällt mir der Sound bei „Kuchen und Bier“ um einiges mehr, da es durchaus mehr nach vorne geht, was einem beim Vergleich der beiden Songnamen so vorher nicht in den Sinn gekommen wäre. Kevins rotzige Stimme, Metaphern am Fließband und eine gehörige Portion Selbstironie. Wenn es sich eine Band verdient hat, die eigene Geschichte zu besingen, dann die Onkelz.


    Zwar wird mir live zu Beginn nichts mehr als die ersten Noten von „Hier sind die Onkelz“ an Gänsehaut verpassen, aber über Kuchen und Bier würde ich mich bei einem Konzert auf der kommenden Tournee trotzdem nicht beschweren.


    3. Des Bruders Hüter


    Ein bisschen musste ich beim ersten Durchgang an den „Hasst-ler“ aus 2004 denken, das wurde nach den ersten Zeilen jedoch direkt wieder verworfen. Hier sind sie also wieder. Die Momente, die diese Band für mich so einzigartig macht und mich immer wieder verblüffend und fragend zurücklassen. Auf gewisse Art freut es mich, es nicht wörtlich beschreiben zu können, was ein Großteil der Diskographie der Onkelz in mir auslöst. Das ist das pure Leben, das ist all das was nicht alltäglich ist und für mich zu den beiden Kategorien „heroisch“ und „episch“ gehört.


    „Liebe deinen Schmerz, umarme deine Angst, sei der Fels in deiner Brandung, weil du es kannst!“.


    Kein Buch, kein Coaching könnte mir in dieser Konstellation einen so motivierenden Arschtritt verpassen. Das sind sie, die Lieder die das Leben schreibt und oft erwähnte Schicksalsmelodien. Perlen dieser Art sind auf unzähligen Onkelz du Der W Alben zu finden, ich freue mich dennoch über jede weitere.


    Unweigerlich kommt mir beim Hören dieser Zeilen ein Stephan als Jack Sparrow in den Sinn, wie er dem Matrosen Kevin die richtige Richtung anzeigt und ihn dazu motiviert, diese nun selbst einzuschlagen. Skurriles Bild, aber hey, für die originellen Metaphern sind wie hier perfekt geschehen, andere zuständig.


    4. Ein Hoch auf die Toten


    Melodisch kam mir auf Anhieb die „Viva los Tioz“ in den Sinn, wo ich diese Nummer nicht nur textlich als eine Art „Der Preis des Lebens II“ gesehen hätte. Auch die Art, sterbende Angehörige auf deren Beerdigung zu feiern, sie eben hochleben zu lassen, gehört ja eher in die südamerikanischen Regionen.


    Ich kann nur sagen, auf der Fahrt zu unserem Wochenendtrip kamen meiner Frau und mir das ein oder andere Tränchen über die Wange gerollt. Nach der Gänsehaut, die mir „Des Bruders Hüter“ verursacht hat, lässt mich auch diese Nummer schon frühzeitig zu dem Entschluss kommen, hier wurde etwas ganz Großes geschaffen. Jedes geschriebene Wort kommt nicht im Geringsten an die Gefühle heran, die die ersten Tracks in mir verursacht haben.


    Auch wenn die Kirche in ihrer Form eine ihrer größten Abreibungen im gleichnamigen Song abbekommen hat, fällt doch auch hier auf, wie sehr Stephan sich an religiösen Themen, Göttern und Übernatürlichem reibt und versucht. Da muss mehr sein, als das ewige Nichts, selbst wenn wir wenigstens in den Worten, Erinnerungen und Herzen unserer Liebenden weiterleben, so ganz gehen wir dann doch nicht.


    Für mich eine sehr starke Nummer und auch hier hoffe ich auf eine Bühnenpremiere.


    5. Prawda


    Die zwei Stimmen für „Prawda“ bei der Umfrage zu den stärksten Songs des neuen Album gehören zur Hälfte mir. Vielleicht war es das Gefühl bei der Autofahrt in atemberaubender Kulisse, oder eben das rockig leichte und groovige, was mich zurück zur „Heilige Lieder“ katapultierte, aber der Song wird von mir mehr als nur gemocht.


    Im Sinne des Kollektivs würde ich hier auf eine Livepräsenz verzichten, in meiner Playlist wird der Song jedenfalls weiterleben.


    6. Saufen ist wie Weinen


    Was für viele wohl „Prawda“ bedeutet, ist in meinem Fall das aktuelle Stück. Erinnern die ersten Zeilen noch an den Anfang von „Sie hat nen Motor“ und weiß der Sound durchaus zu gefallen, stellt der Rest des Songs für mich persönlich die schwächste seiner Art dar. Nach einem netten Prolog und drei Nummern für die persönliche Bestenliste weiterhin eine sehr gute Ausbeute.

  • (2/2)


    7. Wie aus der Sage


    Ich korrigiere: Vier Titel für die persönliche Best-Of-Liste an Onkelz Liedern. Man kommt unweigerlich dahin, die aktuellen Songs mit den glorreichen 90ern zu vergleichen, doch in diesem Fall muss man keinen Vergleich scheuen. Vielleicht sind es die Anfangsemotionen, doch auch hier könnte der Track auf jedem Album in eben dieser Epoche zu finden sein und würde keineswegs abfallen, ja sogar eher oben anzusiedeln sein.


    Ein Text von Pe, wie für Kevin gemacht und „nach allen Regeln der Sucht“, der „Asche-Phönix“ Moment. Gänsehaut pur und eine unbedingte Liveverpflichtung in den kommenden Monaten.


    Dieses Meisterwerk muss sich einfach auf einer Blue Ray bei einem spektakulärem Konzert wiederfinden.


    8. Du hasst mich! Ich mag das!


    Haben die Radarstationen im Freistaat Bayern wohl ebenfalls gedacht, als ich den Fahrstil dem Sound etwas anpassen musste. Geht sehr gut nach vorne und kommt gedanklich zuerst irgendwie in eine Riege mit „Irgendwas für Nichts“. Gefällt mir immer mehr und war dazu eines der wenigen Stücke, was nach mehrmaligen Hören immer mehr ins Ohr ging. Gerade dieser melodische Refrain, einfach super.


    9. Rennt!


    Wurde vorab schon in die „Regen“-Schublade gesteckt, möchte aber in das Rammstein-Regal klettern, wo sich ein Kevin vor keinem Till Lindemann verstecken müsste. Nachdem hier im Forum eine passende Analyse eines Users auftauchte, konnte ich mich noch mehr in die Zeilen hineindenken, da ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten damit hatte. Gerade der Gedanke „Rennt! In den Regen“ hat mich da begeistert.


    Hier kann ich echt noch keine abschließende Bewertung abliefern und finde es eher spannend, weiter den Song zu verarbeiten.


    10. Wer schön sein will muss lachen


    Das „Lachen steckt an“ der Onkelz? Jedenfalls ist es textlich für mich ein weiterer motivierender Song, von denen ich mir gar nicht genug vorstellen kann. Auch wenn es Stephan 1:1 für die W5 hätte verwenden können, wo sollen sich da die Grenzen auftun? Einzigartige Musik, einzigartige Texte, wobei hier natürlich die so einzigartige Stimme von Kevin (für mich besonders bei 2:30 Min) noch hinzukommt.


    In meinen Augen nichts für die Bühne, aber ideal für eine Reise zu sich selbst, auf der heimischen Anlage oder weiterhin auf der langen Autofahrt.


    11. Der Hund den keiner will


    Ich liebe es! Die leichten Reggae-Elemente sind sowas von genial und zaubern mir das ein oder andere Musikvideo vor das geistige Auge. So wie es Stephan schon in den Liner Notes angedeutet hatte, ein Song für die Outlaws, aber wie sang es schon ein Kevin 1996? „Mit dieser Band hast du nicht viele Freunde, doch die die du hast teilen deine Träume!“.


    Nur noch 2 Songs? Das darf nicht wahr sein! Das könnte noch ewig so weitergehen, die Rufe nach einer Schwarz / Weiß im Jahre 2020 kommen mir in den Sinn und bringen mich zu der Überzeugung, in der aktuellen Situation wäre das vermutlich auch problemlos möglich gewesen, quantitativ und qualitativ abzuliefern. Anschließend freunde ich mich aber mit dem Gedanken an, sich lieber über das Dargebotene zu freuen und weiter zu genießen.


    12. Flügel für dich


    Ein weiter Song aus den Top 3 im Forum, für welchen ich mich entschieden habe. In irgendeinem Interview wurde es ja von Bandseite aus angekündigt, wieder mehr lebensbejahende / motivierende Songs zu schreiben. Dass die Ausbeute dabei so gut ausfallen würde, hätte ich nicht gedacht. Vielen Dank dafür, denn ich kann jede der gehörten Zeilen gebrauchen und das mehr denn je.


    Gerade noch oben als Vergleich herangezogen, könnte ich mir das Lied sehr gut auf Weiß oder Schwarz vorstellen, das ist tatsächlich mal eine Zeitreise durch 40 Jahre Onkelz. Ob freiwillig oder nicht, aber für mich bietet dieses Album einen Querschnitt aus allem bisher dagewesenen.


    Der Miniknackpunkt:

    Nach 3:00 Minuten hatte ich beim musikalischem Aufbau mit einem powervollen Abgang wie bei der „Stunde des Siegers“ gerechnet. Dies ist zwar nicht in der Form eingetreten, dennoch bleibt „Flügel für dich“ auch aufgrund des Refrains ganz oben in meinen Highlights.


    13. Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf


    Bedarf es hier noch weiterer Worte? Vermutlich DER Song des Albums für einen Großteil der Fans. Ehrlicher kann man seine Vita nicht besingen. Dazu dieser melodische Refrain. Vermutlich wird kein Song so sehr an die „alten Onkelz“ herankommen, die mit eben diesen Stücken Alleinstellungsmerkmal für Alleinstellungsmerkmal geschaffen haben.


    Wie viele andere trieb auch der Plot Twist mit „und wenn es die Onkelz nicht mehr gibt“ ein altes und verhasstes Gefühl zurück in die Venen. Die Onkelz sind wie alles andere endlich, zumindest physisch. Mit diesem Gedanken musste ich allerdings schnell von Bord gehen, von diesem voranschreitenden Dampfer, der weiter auf voller Fahrt ist und in meinen Augen sogar alsbald neues Eis durchbrechen muss. Dies wäre zumindest eine beruhigende Herangehensweise um das kurze Traumata zum Schluss dieser Platte abzuschütteln. Dies sage ich nicht nur aus Gründen, um das Ende zu verzögern, sondern bin felsenfest davon überzeugt, es kann gerne nochmal nachgelegt werden. Selbst wenn es da nur zur Hälfte wie jetzt werden sollte, ich würde es lieben.


    Vielen Dank für dieses Album, welches ich im Jahr 2020 so sehr gebraucht habe.

  • 1.       Prolog, Wertung 7/10

    Mag ich und höre ich mir auch immer an. Aus 2 Gründen:

    • Der Prolog ist ähnlich wie das Ploppgeräuch beim Bierflasche öffnen, die Nase über das Mahl hängen und noch kurz den Duft schnuppern oder wie beim Kondompackung aufreisen – er weckt in mir eine Freude auf das was gleich kommt!
    • Zu einem Prolog gehört ein Epilog, der auf dieser Platte in dieser Form fehlt! Der wird dann vielleicht auf der wirklich letzten Platte zu finden sein! Wäre auch ein cooler Abschluß!


    2.       Kuchen und Bier, 8/10

    Geiler Opener, der gut voran geht! Coole Gitarren und Drums. Kevins Stimme ist klasse!


    3.       Des Bruders Hüter 5/10

    Mit dem Song werde ich noch nicht ganz warm. Ich denke, sobald ich die Vinyl und das Booklet samt Texten in der Hand halte, werde ich mich nochmal intensiver mit dem Song auseinandersetzen! Potenzial nach oben!


    4.       Ein Hoch auf die Toten, 10/10

    Ein wunderschönes Lied, welches mich tief im Inneren berührt hat und bei dem mir der Saft in die Tränenkanäle schoß! Textlich, musikalisch, gesanglich ein rundum gelungenes Werk! Einer meiner 3 Topsongs!


    5.       Prawda, 6/10

    Ein Song, der mich immer mehr anspricht und immer besser gefällt!


    6.       Saufen ist wie Weinen, 10/10

    Die nächste Granate des Albums! Der Bass und Gonzos Gitarre drücken mächtig auf da gaspedal! Pes Drums galoppieren und bringen den Song ordentlich nach vorne! Da ist Dampf im Kessel und macht mich morgens munterer als jeder Kaffee! Kevins rotzige Stimme und Textperlen wie „In meinem Bauch, lauert ein Tier! Will immer mehr, nur blinde Gier!“ errinnern anlängst vergangene Zeiten, als man als Jugendlicher aus schierer Dummheit gesoffen hat a la „Zuviel ist nicht genug“!

    Läuft bei mir in Dauerschleife!


    7.       Wie aus der Sage, 10/10

    Gleich das nächste Brett! Eigentlich schon eine Bohle! Melodie, Text, Rhythmus – genial! Der Song gefällt mir unheimlich gut! Ich habe mir daraufhin gleich Pes Album „Dreck und Seelenbrockat“ vorgemerkt! Das höre ich mir irgendwann an, wenn ich mal wieder Lust auf was anderes als das aktuelle Onkelz-Album habe! 😊 Ansonsten würde das nur untergehen und das wäre Pe nach „Wie aus der Sage“ alles andere als gerecht! Keine Ahnung, warum ich das nie bestellt habe.... Wahrscheinlich, weil es davon keine Vinyl gibt!


    8.       Du hast mich, ich mag das, 4/10

    Bei 4 von 5 Mal anhören des Albums skippe ich den Song. Der hat mich noch nicht abgeholt, wird es aber irgendwann mit Sicherheit machen! Da bin ich ganz beruhigt und zuversichtlich. Es gibt ein Haufen Songs, die ich erst nach Wochen oder gar Monaten lieben gelernt habe!

    9.       Rennt, 4/10

    Eine Mischung aus „Des Bruders Hüter“ und „Du hast mich, ich mag das“ – hat mich noch nicht abgeholt und der Song ist erstmal auf meiner ‚Für-Später-Anhören-Liste‘, Potenzial nach oben!


    10.   Wer schön sein will muss lachen, 5/10

    Mmm.....ich befürchte, dass dieser Song für mich langfristig der schwächste Song werden wird. Da sehe ich im Moment nichts, was mir irgendwann daran gut gefallen würde. Textlich und melodisch – naja.


    11.   Der Hund, den keiner will, 9/10

    Herrlicher Song und ein gelungenes Experiment! Gerne mehr davon!


    12.   Flügel für dich, 8/10

    Gefällt mir von Mal zu Mal besser und ist jetzt schon bei 8 von 10 Punkten und das wird noch nicht das Ende sein! Schöner Refrain, gesamttextlich großes Kino!


    13.   Die Errinnerung tanzt in meinem Kopf, !!zwei Bewertungen!!!

    1. Bewertung 9,5/10 (nach den ersten 3 Runden anhören) Gesang, Text, Melodie, Atmosphäre – ein Meisterwerk! ...bis zu Minute 3:45 und die darauffolgenden Textzeilen, welche mir mir einen völlig unerwarteten Stich ins Herz versetzt haben! Da hatte ich schon ganz schön zu schlucken! Ist das der Schwanengesang der Onkelz??
    2. Bewertung 10/10 (ab der 4. Runde anhören) Das Lied sollte nicht als Abschied durch die Hintertür, sondern als kleine Erinnerung, dass es die Onkelz zwar für immer geben wird, aber zeitgleich doch nicht für immer geben wird, betrachtet werden!


    Irgendwann – in hoffentlich weiter Zukunft – wird es die Onkelz nunmal nicht mehr geben! Und dann werde ich mir den Song anhören und ganz dicke Tränen werden mir über meine Backen kullern!


    Aber bis dahin lasst uns das aktuelle Album und die bevorstehende Tour genießen!


    Der Epilog und Abschied kann noch viele Jahre warten!

  • Ich hab mir für das Review mal etwas mehr Zeit gelassen, ich wollte das Album mal richtig auf mich wirken lassen :)



    1. Prolog

    Für einmal hören ist es ganz nett, hätte mir hier aber lieber ein instrumentalisches Intro gewünscht.


    2. Kuchen und Bier

    Geiler dreckiger Bass und direkt harte Drumms. Und dann geht die Fahrt auch schon ab. Für mich ein wirklich guter Opener! So hab ich es mir gewünscht.

    9/10


    3. Bruders Hüter

    Die wilde Fahrt geht direkt weiter mit dem Song, Der Sound geht sehr gut ins Ohr. Textlich eigentlich gut, aber so ganz kommt der Song dennoch nicht bei mir an.

    6/10 7/10


    4. Ein Hoch auf die Toten

    Auch ebenfalls ein sehr geiler Song. " Der Tod kommt Freunde und Familie hol´n, die besten hat er schon gestohl´n" - Was soll man schon dazu schreiben... Der Text spricht für sich selbst. Auch wenn ich ebenso wie jackie nicht an ein leben nach dem Tod glaube

    7/10


    5. Prawda

    Mit dem Stück werde ich nicht warm. Er klingt ganz nett. Mehr halt nicht.

    4/10


    6. Saufen ist wie weinen

    Ich weiss nicht was die erste Minute mit dem Rest des Songs gemein hat... Für mich passt das nicht.

    Aber wenn der Song dann endlich "beginnt" ein richtig geiles Brett. Gefällt mir melodisch und textlich einfach gut!

    8/10 9/10


    7. Wie aus der Sage

    Meine absolute Nummer Eins auf dem Album! Einfach Episch!

    Hier passt einfach alles zueinander und den Song will ich auch unbedingt live hören.

    Beim ersten mal hören hab ich die Jungs fast verflucht, es kam einfach kein Doppel-Refrain :D Und dann kam er doch noch am Ende :)

    10/10


    8. Du hasst mich! Ich mag das!

    Der Song hat schon paar Durchläufe gebraucht, aber er gefällt mir mitlerweile echt gut. Schön böhse und fies :)

    8/10


    9. Rennt

    Ich suche noch immer das musikalische Armageddon.... Der Song fängt gut an, kann mich aber im weiteren Verlauf einfach nicht einfangen. Vielleich hab ich zuviel / was anderes erwartet nach den Liner-Notes?! Ganz schlecht isser aber auch nicht.

    4/10


    10. Wer schön sein will muss lachen

    Schwierig. Textlich gefällt mir der Song sehr gut, auch der Refrain geht gut ins Ohr. Aber in den Strophen klingt mir der Gesang irgendwie komisch. Melodisch gefällts mir auch nur teilweise gut.

    Der Song hat für mich nur eine Schwachstelle und das ist die To-Do-Liste die der W von Frau W wohl bekommen hat :P

    "Ich hab den Müll rausgebracht; und den Rasen gemäh; Ich hab die Fenster geputzt und vor der Haustür gefegt."

    Klingt für mich einfach zu sperrig.

    6/10


    11. Der Hund den keiner will

    Ist ein solides Stück. Man kann ihn ganz gut hören, wird aber wohl nie auf meine favoriten Liste landen.

    Oh man da hab ich mich aber verhauen... Ist ebenfalls einfach ein geiles Stück! :)

    5/10 8/10


    12. Flügel für dich

    Melodisch musste ich mich erstmal bisschen dran gewöhnen, aber auch hier hat mehrmaliges durchhören geholfen. Gefällt mir ganz gut. Nachdem die Songs davor bei mir nicht so gut ankamen, gehts auf dem Album wieder aufwärts ^^

    7/10


    13. Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf

    Meine Nummer zwei! Einfach ein sehr schöner Song. Und im gegensatz zu "Ihr hättet es wissen müssen" ein positiver Abschiedssong (ich hoffe für in ein paar Jahren / nächstes Jahrzehnt ;) )

    9/10


    Fazit:

    Das Album ist melodisch und textlich echt weit vorn! Der großteil der Songs geht einfach gut ins Ohr und ich habe hier einige Kandidaten die es in meine "Longtimecharts" schaffen können.

    Nach den Liner Notes und vorallem was uns Dennis hier versucht hat einzureden... Ja das Album ist einfach stark :)


    Edit: Ich habe teilweise meine Meinung / Bewertung ändern müssen. Es sind einfach unfassbar viele starke Tracks auf dem Album. Mein favorit bleibt "Wie aus der Sage". Eine weiteres Ranking ist leider nicht möglich... Da kommt es echt einfach auf die eigene Stimmung drauf an :)

    4 Mal editiert, zuletzt von Onkel Dolly ()

  • 1. prolog

    stellt für mich eine verbindung zum zitat aus dem schwarzen album von henry miller dar.


    2. kuchen und bier

    klassischer opener, drückende basslinie, pathos / onkelz 2000 - 20 jahre später. wird live zu 100% gespielt.


    3. des bruders hüter

    riffing von -auf gute freunde- erinnert an die bruderrede von stephan 2014 auf dem hockenheimring und weist parallelen zu kevins debütalbum auf -du bist das erste mal du selbst, lass dich in die arme nehmen.- ein mutmacher und durchhaltesong.


    4. ein hoch auf die toten

    textlich ähnlichkeiten zu dem film -jacob's ladder- der offensichtlich auf das tibetanische totenbuch beruht. musikalisch tolle hook und schön tragend.


    5. prawda

    parallen zum song viva los tioz -wir tauschten hass gegen gitarren, denn wir sind onkelz und keine narren-

    prawda -ein jeder ist ein lehrer für die narren dieser welt, der funke wahrheit, der das feuer entfacht-

    ein song wie hass-tler, mit dem ich nie so richtig warm werde. musikalisch eher schwach auf der brust

    6. saufen ist wie weinen

    bluesig rotweinvertäumt, um dann den rock´n roll auszupacken, gonzos solo note ist hier am deutlichsten zu hören. ein schwermütiges thema, verpackt in einer kiste aus qualen.


    7. wie aus der sage

    den inneren kampf verbildlichen und als epos sehen. fast soundtrackartiges mantra. vincent verleiht dem sing den letzten schliff. muss man wirken lassen.

    8. du hasst mich! ich mag das!

    klassischer -hier sind die onkelz- einschlag. schönes riffing, power. textlich ein guter spiegel der gesellschaft, nichts gönnen können, neid und missgunst sähen, andere fürs eigene versagen verantwortlich machen. zeigefinger mentalität.


    9. rennt!

    bedrohlicher anfang, düstere zukunftsvisionen, wenn der mensch nicht umdenken lernt, bekommt er, was er säht. kevins stimme, erzürnt und gewaltig, wow - highlight des albums. rrrrrennt!!

    10. wer schön sein will, muss leiden

    weisheit frisst neugier, das leben ist endlich. sind wir mit dem zufrieden was wir erreicht haben, oder wohin soll die reise gehen?

    schöne klangfarbe, um sich auf dem schaukelstuhl dem sonnenuntergang entgegen zu stellen.

    11. der hund, den keiner will

    mach jeden verdammten tag zu DEINEM! lerne -nein- zu sagen.

    schöner reaggae-part, dezent eingefügt, ohne zu dominieren. geniale solis von gonzo.


    12. flügel für dich

    schleppend, fast etwas progessiv. die wurzel liegt im tun, du kannst nur ankommen, wenn du losgehst. Schöne midtempo nummer.

    13. die erinnerung tanzt in meinem kopf

    passend zum abschluß, ein fast 5 minütiges theaterstück über die geschichte der onkelz, episches monster, so monumental wie der mount everest. kevin in bestform. schon jetzt ein klassiker.



    insgesamt sehr ausgereiftes und erwachsenes album, welches typische onkelz trademarks beeinhaltet und sich wie eine zeitreise durch den gesamten onkelzkosmos zieht. nach memento, eher leichtgängig und weniger vertrackt.

    Ziel


    Sie ham's noch nicht erkannt
    Wer ich bin:
    Euer Spiegelbild, euer Wahnsinn in euerm Hirn.